Full text: [Teil 1 = Sexta, [Schülerband]] (Teil 1 = Sexta, [Schülerband])

Bienen besuchen die blühenden Stachel- und Johannisbeersträucher, weniger 
die prächtige Tulpe. Ein Kohlweißling fliegt nach den jungen Kohlpflanzen, 
um dort seine Eier abzusetzen. 
Im Baumgarten stehen Apfel-, Birnen-, Kirsch- und Pflaumenbüume. 
Die Obstbäume sind mit Kalkmilch angestrichen, haben Teerringe und sind 
unten umgraben. Dadurch wird die Obsternte vor den Raupen des schädlichen 
Frostspanners und Apfelwicklers geschützt. An einem Astloch des ältesten 
Apfelbaumes sitzt wie schlaftrunken ein Käuzchen, der nächtliche Wächter 
des Gartens. Ein Fink baut sein Nest in die Astgabel eines Zwetschen- 
baumes. An einem Apfelbaume ist ein Star-, an einem Kirschbaume 
ein Meisenkasten befestigt. Vor dem Flugloche des ersteren plappert das 
Starmännchen mit dem brütenden Weibchen. Der Star übt strenge Polizei 
im Garten. Vom Pflaumenbaume holt er einen Maikäfer zum Frühstück. 
Eine Meise durchsucht die Kohlblätter oben und unten nach Raupen und 
Jnsekteneiern; andere balgen sich lärmend in den Ästen eines Pslaumen- 
baumes. Spatzen mit graubraunem Rock, dickem Kegelschnabel und frechen 
Mienen eilen vom Dache herbei und mengen sich kreischend in den Rauf¬ 
handel. Da stößt plötzlich ein Sperber zwischen sie und trägt einen Sper¬ 
ling als Beute davon. 
In Busch und Baum erklingt das Lied der unermüdlichen, grauen 
Grasmücken. Durch die Hecken des Zaunes hüpft knicksend der Zaunkönig. 
Im grünen Laube klettert der Laubfrosch in die Höhe und springt nach 
Fliegen und Mücken. Über den Zaun erhebt sich baumartig ein wei߬ 
blühender Holunderstrauch, an dem Hopfen emporrankt. Aus einem hohen 
Fliederstrauche mit duftigen, blauen Blütensträußen ertönt das schmelzende 
Lied der Nachtigall. Eine Katze schleicht geduckt mit mordgierigen Blicken 
am Zaune hin, um die niedrig sitzende Nachtigall im kühnen Sprunge 
zu haschen oder um Vogelnester aufzuspüren. Die lieblichen Sänger des 
Gartens sind die treuesten Wächter gegen allerlei Ungeziefer. Ihr und 
ihrer Jungen schlimmster Feind aber ist die Katze. 
In dem bunten Grasteppich des Gartens blühen blaue Veilchen, 
gelbe Schlüsselblumen, weiße Gänseblumen, blauer Ehrenpreis und am 
Zaune gelbes Scharbockskraut, weiße Taubnesseln und einige verspätete 
Schneeglöckchen. F. Po lack. 
83. Das Mesenthal. 
Das Wiesenthal ist von sanften Höhen begrenzt. Ein starker Bach 
windet sich durch die Thalsohle. Auf der einen Seite nähert sich der 
Wald, auf der andern breiten sich Wiesen aus. Am Ufer des Baches 
stehen Weiden, Erlen und einige Pappeln. Die Weiden kennt man an
	        
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