I. Märchen und kabeln.
1. Dornröschen.
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Por Zeiten war ein König und eine Königin, die sprachen
jeden Tag: „Ach, wenn wir doch ein Kind hätten!" und
kriegten immer keins. Da trug sich zu, als die Königin
einmal im Bade saß, daß ein Frosch aus dem Wasser ans Land
kroch und zu ihr sprach: „Dein Wunsch wird erfüllt werden, ehe 5
ein Jahr vergeht."
Was der Frosch gesagt hatte, das geschah, sie bekamen ein
Kind, das war so schön, daß der König vor Freude sich nicht zu
lassen wußte und ein großes Fest anstellte. Er lud nicht bloß
seine Verwandten, Freunde und Bekannten, sondern auch die weisen io
Frauen dazu ein, damit sie dem Kinde hold und gewogen wären.
Es waren ihrer dreizehn in seinem Reiche, weil er aber nur zwölf
goldne Teller hatte, von denen sie essen sollten, so mußte eine
von ihnen daheim bleiben.
Das Fest ward mit aller Pracht gefeiert, und als es zu 15
Ende war, beschenkten die weisen Frauen das Kind mit ihren
Wundergaben: die eine mit Tugend, die andre mit Schönheit,
die dritte mit Reichtum, und so mit allem, was auf der Welt
zu wünschen ist.
PIümer-Haupt-Bachmann, Lesebuch IV.
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