1. Griechische und römische Geschichte.
5J. Die Spartaner. Lskurgos.
(9. Jahrh. v. Chr.)
Nach Dr. I. Buschmann. Sagen und Geschichten aus dem Altertum. Paderborn.
1.
Die alten Griechen, die den südlichen, kleinern Teil der Balkan¬
halbinsel bewohnten, leiteten ihren Ursprung her von Hellen, einem
Sohne des Deukalion, nach dem sie sich selbst Hellenen nannten. Unter
den Stämmen der Griechen ragten vor allen hervor die Dorer und
die Joner. Die bedeutendste Stadt der Joner war Athen, das in der
Landschaft Attika lag. Die Dorer aber waren nach einer langen Zeit
der Wanderung von Norden nach Süden in den Peloponnes ein¬
gedrungen und hatten sich in der Landschaft Lakonien festgesetzt, wo
von ihnen die Stadt Sparta gegründet wurde.
Die Spartaner waren ein kriegerisches Volk. Krieg und kriegerische
Übungen waren ihre einzige Beschäftigung, und es war ihnen streng
untersagt, sich mit Ackerbau, Handel oder irgend welchem Gewerbe zu
befassen. Diese Tätigkeiten überließen sie den Periöken und Heloten,
den Ureinwohnern des Landes, die von den Dorern bei ihrer Ein¬
wanderung in Lakonien unterworfen waren. Diejenigen, die damals
keinen Widerstand geleistet hatten, behielten ihre Freiheit, hatten aber
keinerlei Anteil an den Vorrechten der Spartaner: das waren die
Periöken; die Heloten aber, die sich den Dorern mit den Waffen in
der Hand widersetzt hatten, standen in einem Verhältnisse, das von
dem der Sklaven wenig verschieden war. Ihre Kriegstüchtigkeit hatten
die Spartaner namentlich den Gesetzen des Lykurgos (um 850) zu
verdanken. In einer Zeit, wo zwischen den Spartanern und ihren
beiden Königen große Unruhen ausgebrochen waren, hatte dieser Mann
den Frieden wiederhergestellt und neue Gesetze gegeben, durch die
die Spartaner tüchtig werden sollten, ihre Macht nach außen und nach
innen ungeschwächt zu bewahren.