gehalten werden. Nahe an der Stadt ist der berühmte
Königshügel, wo die neugekrönten Könige zu Pferde
das Schwert des heil. Stephan gegen die vier Him-
immer der Landtag , den die höchstselige Maria The-
resia im Jahre 1741 (17. Sept.) zu Preßburg hielt.
Denn als Maria Theresia nach dem Tode ihres Va-
ters (Kaiser Karls VI.) den Thron von Ungarn, Böh-
men und Österreich bestiegen hatte, und der Churfürst
von Bayern durch Preußen und Frankreich lebhaft
unterstützt, Ansprüche auf Österreich machte, deßhalb
in diesem Lande einrückte, Linz nahm, bis St. Pölten
maschirte, und Wien bedrohte; da ferner Maria
Theresia von ihren Verbündeten (England, Rußland,
Pohlen und Neichsfürsten) abgeschlossen und verlas-
sen, ohne Truppen, ohne Geld in einer verzweif-
lungsvollen Lage war , und sich daher nur durch ihren
Heldenmuth, und die Anhänglichkeit der edlen Ungarn
allein retten konnte : so berief sie in jener Noth einen
Landtag zu Preßburg. In Trauer , aber ungarisch ge-
kleidet, die Krone des heil. Stephan auf dem Haupte,
mit dem Königsschwerte umgürtet, und den halbjäh-
Uget Kreuzzuges Zesext ziter .. re kersl
lung, und hielt vom Throne herab in lateinischer
Sprache eine Rede, in welcher sie ihre bedrängte Lage
darstellte, sich, ihr Kind und ihre Kronen den braven
Ungarn in den rührendsten Ausdrücken empfahl, und
erklärte, daß sie die Rettung der Monarchie bloß von
der Tapferkeit und Treue der Ungarn erwarte.
Begeistert griffen die treuen Ungarn nach ihren Sä-
beln, und es erscholl der tausendstimmige Ruf: »Laßt
uns sterben für unsere Königinn Maria Theresia! «
D Erschüttert durch den Drang ihrer Gefühle brach
die Erhabene in Thränen aus , wodurch die edle Be-
geisterung der Ungarn noch mehr wuchs. Mehr als
3000 Edelleute stiegen zu Pferde, und das ungari-
sche Volk eilte in Massen für sie zum Kampyfe. Ja,
die Ungarn schwuren, die ganze Nation wolle sich
bewaffnen, und der Adel legte sein Gold und Silber
auf den Altar für die Königinn und das Vaterland.
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