164. nis Randers.
rachen und Heulen und berstende Nacht,
Dunkel und Flammen in rasender Jagd —
Ein Schrei durch die Brandung!
2. Und brennt der Himmel, so sieht man's gut:
Ein Wrack* auf der Sandbank! Noch wiegt es die Flut;
Gleich holt sich's der Abgrund.
3. Nis Randers lugt* — und ohne Hast
Spricht er: „Da hängt noch ein Mann im Mast;
Wir müssen ihn holen."
4. Da faßt ihn die Mutter: „Du steigst mir nicht ein!
Dich will ich behalten, du bliebst mir allein,
Ich will's, deine Mutter!
5. Dein Vater ging unter und Momme, mein Sohn;
Drei Jahre verschollen ist Uwe schon,
Mein Uwe, mein Uwe!"
6. Nis tritt auf die Brücke. Die Mutter ihm nach!
Er weist nach dem Wrack und spricht gemach:
„Und seine Mutter?"
7. Nun springt er ins Boot und mit ihm noch sechs.
Hohes, hartes Friesengewächs;
Schon sausen die Ruder.
8. Boot oben, Boot unten, ein Höllentauz!
Nun muß es zerschmettern. . .! Nein, es blieb ganz! . . .
Wie lange? Wie lange?
9. Mit feurigen Geißeln peitscht das Meer
Die menschenfressenden Rosse daher;
Sie schnauben und schäumen.
10. Wie hechelnde* Hast sie zusammenzwingt!
Eins auf den Nacken des andern springt
Mit stampfenden Hufen!
11. Drei Wetter zusammen! Nun brennt die Welt!
Was da? — Ein Boot, das landwärts hält —
Sie sind es! Sie kommen!-