Full text: Für Sexta und Quinta (Abt. 1, [Schülerband])

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ruhe, um die Toten begraben zu können. Agamemnon aber ließ 
an dem Ruhetage eine Mauer und einen Graben ziehen, um das 
Heer und die Schiffe der Griechen zu schützen. 
8. Am Tage darauf entbrannte der Kampf von neuem. Zeus 
ergriff die Schicksalswage und legte zwei Todeslose hinein, eins 
für die Griechen und eins für die Trojaner; aber das Los der 
Griechen wurde zu leicht befunden, und der Beherrscher der Götter 
und Menschen sprach den Trojanern den Sieg zu. Grimmig 
wütete der Kampf, die Griechen wurden hart bedrängt und flohen 
von allen Seiten nach den Schiffen. Wieder gedachten die Götter 
in den Streit einzugreifen, aber das Verbot des Zeus schreckte sie 
zurück. Erst als es dunkelte, ließ Hektor von der Verfolgung ab. 
Angstgeschreckt wollte Agamemnon dem Achilles nicht nur die 
Briseis zurückgeben, er bot ihm auch reiche Geschenke zur Sühne, 
wenn er nur an dem Kampfe wieder teilnehme. Aber der Sohn 
des Peleus war zu tief gekränkt; sein harter Sinn wurde nicht 
gebeugt. 
9. Am darauffolgenden -Schlachttage schien es anfangs, als 
sollten die Griechen den Sieg davontragen. Agamemnon selbst 
drang mit Zorneswut in die Reihen der Trojaner ein und hieb 
viele ihrer besten Helden nieder. Da wurde er verwundet und 
mußte ins Lager zurückkehren. Mit erneutem Mute trieb Hektor 
die Seinigen in den wilden Streit. Jetzt wurde auch Diomedes 
durch Paris verwundet, und die Griechen, ihrer besten Männer 
beraubt, flohen abermals bis hinter die Verschanzungen zurück. 
Da trat Patroklus vor Achilles hin mit der Bitte, ihm seine 
Rüstung zu leihen, damit die Trojaner ihn für den gefürchteten 
Helden ansähen und von den Schiffen zurückwichen. Achilles 
konnte dem Freunde seine Bitte nicht versagen, und bald erschien 
Patroklus, mit des Achilles Rüstung angetan, in den Reihen der 
Kämpfenden. Banges Entsetzen ergriff die Trojaner, und bestürzt 
flohen sie bis an die Mauern der Stadt. Wie aber Hektor den 
Freund des Achilles erkannte, hielt er an und stellte sich dem edlen 
Streiter entgegen. Ein heftiger Kampf entspann sich zwischen den 
beiden; aber endlich stieß Hektor dem Patroklus mit Wucht die 
Lanze in den Leib. Von allen Seiten eilten die Griechen und 
Trojaner herbei und kämpften um den sterbenden Helden. Die 
Trojaner behaupteten das Schlachtfeld und errangen die Rüstung, 
die Leiche aber rettete der wackere Ajas. 
10. Wie tobte Achilles, als er den Tod des geliebten Freundes 
vernahm! Er eilte an das Meer und flehte zu seiner Mutter 
Thetis, daß sie ihm mit Hilfe des Hephaistos eine neue Rüstung
	        
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