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Lr tut's. Dann treten seine Alten
Zur Stubentür betrübt herein;
Die Mutter seufzt mit lsändesalten:
„Ach Gott! wo mag mein Peter sein?"
Da kriecht der Peter vor und schmunzelt:
„was schreit ihr denn? H>ier bin ich ja."
Die Mutter jauchzt, der Vater runzelt
Die Stirn und spricht: „Schon wieder da?
Nun. wie ich's dachte, i|Ts geschehen;
Die Mutter war nur ganz verwirrt;
Ich hab's dem Bürschchen angesehen,
wie weit die Reise gehen wird."
Die Mutter betete, durchdrungen
von frommem Dank: „'s ist besser so!
Nun hab' ich wieder meinen Jungen
Gesund daheim, des bin ich froh!"
Doch Peter sagte ganz beklommen:
„&ätt' ich nur nicht geglaubt, es schneit'.
Und wär' der Kreuzweg nicht gekommen.
Ich wäre jetzt, wer weist wie weit!"
Christian August Gottlob Eberhard
(nach Johann Ronrad Grübel).
78. Der grüne Esel.
Neran, ein kluger Narr. färbt einen Esel grün,
Am Leibe grün, rot an den Beinen,
Fängt an mit ihm die Gassen durchzuzieh'n;
Er zieht und jung und alt erscheinen.
„Welch Wunder!" rief die ganze Stadt,
„Ein Esel, zeisiggrün, der rote Füße hat!
Das muß die Chronik einst den Enkeln noch erzählen,
Was es zu unsrer Zeit für Wunderdinge gab!"
Die Gassen wimmelten von Millionen Seelen,
Man hebt die Fenster aus, man deckt die Dächer ab;
Denn alles will den grünen Esel seh'n
Und alle konnten doch nicht mit dem Esel geh'u.