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4. Ein treuer Hund hilft sie ihm leiten,
Ein muntrer Widder geht voran.
Die Herde, kannst du sie mir deuten?
Und auch den Hirten zeig mir an!
12. Leraus!
Julius Mosen. Sämtliche Werke. Oldenhurg. 1863. Perdinand Schmidt. I. 8S. 79.
MWas ist das fũür ein Ahnen
8o heimlich süb in mir?
Was ist das für ein Mahnen:
Heraus! heraus mit dr!
Du Trãäumer aus der Winter—
gruft,
Heraus! heraus zur Frühlings-
luft!
Heraus!
2. Der rote Finke picket
Ans Penster wunderlich
Und bliekt miceh an und nicket,
Als grüßt' er freundlich mich
Und rief: du finstres Menschen-
kind,
Heraus zum frischen Morgen-
wind!
Heraus!
3. Sahst du das Hirtenknäblein,
Den Lenz, du kleiner Wiceht?
Zerbrich mit deinem Schnãblein
Mir nur das Pepnster nicht!
Trieb er schon aus dem Weiden-
haus
Die Silberschãfehen Klein und Kraus
Heraus!
4. Du meinst: die Fischlein springen
Am warmen Uferrand,
Wir wollten aber singen
So frei durehs ganze Land,
Durch grünen Zaun und Blüten-
busch
Dureh Walder und dureh Auen,
huseh
Hinaus!
5. Ade, mein Früblingsbote!
Lab mich, lab mich allein!
Grämt' ich mich auch zu Tode,
Bei dir könnt' ich nicht sein;
Denn deine Flügel feblen mir:
Wie gerne flõg' ieh doch mit dir
Hinaus!
13. Schäfers Sonntagslied.
Ludwig Uhland. Gedichte. 6. Aufl. Stuttgart. 1859. J. G. Cotta. S. 18.
1. Das ist der Tag des Herrn!
Ich bin allein auf weiter Flur;
Noch eine Morgenglocke nur,
Nun Stille nah und fern.
2.
Anbetend knie ich hier.
O süßes Grau'n, geheimes Wehn!
Als knieten viele ungesehn
Und beteten mit mir!
». Der Himmel nah und fern,
Er ist so klar und feierlich,
So ganz, als wollt er öffnen sich.
Das ist der Tag des Herrn!