Full text: (Für die sechste Klasse) (Abteilung A, [Schülerband])

162 
Märchen, Erzählungen, Sagen, Fabeln und Parabeln. 
Roland ritt hinterm Vater her; 
wie wohl ihm war, des Lelden Speer, 
des Äelden Schild zu tragen! 
6. Bei Sonnenschein und Mondenlicht 
streiften die kühnen Degen, 
doch fanden sie den Riesen nicht 
in Felsen noch Gehegen. 
Zur Mittagsstund' am vierten Tag 
der Herzog Milon schlafen lag 
in einer Eiche Schatten. 
7. Roland sah in der Ferne bald 
ein Blitzen und ein Leuchten, 
davon die Strahlen in dem Wald 
die Hirsch' und Reh' aufscheuchten; 
er sah, es kam von einem Schild, 
den trug ein Riese, groß und wild, 
vom Berge niedersteigend. 
8. Roland gedacht' im Herzen sein: 
„Was ist das für ein Schrecken! 
Soll ich den lieben Vater mein 
im besten Schlaf erwecken? 
Es wachet ja sein gutes Pferd, 
es wacht sein Speer, sein Schild und Schwert, 
es wacht Roland, der junge!" 
9. Roland das Schwert zur Seite band, 
Herrn Milons starkes Waffen; 
die Lanze nahm er in die Hand 
und tät den Schild aufraffen. 
Herrn Milons Roß bestieg er dann 
und ritt erst sachte durch den Tann, 
den Vater nicht zu wecken. 
10. Lind als er kam zur Felsenwand, 
da sprach der Ries' mit Lachen: 
„Was will doch dieser kleine Fant 
aus solchem Roffe machen?
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.