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fcinanb, den Oberbefehl des kaiserlichen Heeres übernahm,
und das schwedische Heer bei Nördlingen schlug (1634).
Von nun an verlor aber der dreißigjährige Krieg sein
Interesse. Die Feldherrn erster Größe waren von dem
Schauplatz abgetreten, und der Sieg schwankte unter Heer¬
führern vorn zweiten Range hin und her. Der Kurfürst
von Sachsen trennte sich nach der Schlacht bei Nördlingen
von dem schwedischen Bunde und schlug sich auf die Seite
des Kaisers, hatte aber die Folgen dieses übclbercchneten
Schrittes durch die Verheerung seines Landes, in welchem
der schwedische General Banner nach der Schlacht bei
Wittstock übel hausete, sehr schwer zu büßen.
Ferdinand II. erlebte nicht den Ausgang dieses
Krieges. Er starb am 15. Februar 1637, und hatte seinen
Bruder Ferdinand III. zum Nachfolger, unter dessen
Negierung noch eilf Jahre lang fortgekampft wurde. In
allen Hauptschlachten siegten die Schweden. Ihre vor¬
nehmsten Anführer waren nach Banners und des Herzogs
Bernhard vonWeimar Lode erst Torsten so n, dann
Wrangel. Sie nöthigten den Kurfürsten von Sachsen,
sich wieder von dem Bündniß mit Oestreich zurück zu zie¬
hen, und zwangen auch den Kurfürsten von Baiern zu
einem Waffenstillstand. Schon zu Lebzeiten Ferdinands II.
hatten sich auch die Franzosen in den Krieg gemischt, und
General Tu renne war eben beschäftigt, gemeinschaftlich
mit Wrangel, Baiern, das den Waffenstillstand wieder
aufgehoben hatte, auf das grausamste zu verheeren , als
endlich der westphalische Friede diesem langen und blutigen
Kampf ein Ende machte (24. October 1648).