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40. Und Roß und Reiter lagen da,
Wie Kraut und Rüben. „Lieber Gott!"
Sprach Hans und sahe Toffeln an,
„Mein' Seel'! ich werde kein Soldat
Und wand're lieber hinterm Pflug;
45. Da sing' ich mir die Arbeit leicht
Und spring' und tanze wie ein Hirsch
Und lege, wann der Abend kommt,
Mich hintern Ofen auf die Bank.
Doch, kommt der Schelm-Franzos zurück,
50. Der uns die besten Hühner stahl
Und unser Heu und Korn dazu,
Dann nehm' ich einen roten Rock
Und auf den Buckel mein Gewehr:
Dann komm nur her, du Schelmfranzos!" —
„Hans," sagte Töffel, „lang' einmal
Die Kiepe her, die hinter dir
Im Riedgras steht, und gieb dem Mann
Bon unserm Käs' und Butterbrot.
Ich sammt' indessen dürres Holz;
Denn sieh', das Feuer sinket schon."
55. Das Feuer sank und wölkte kaum
Noch Dampf empor; sie gingen fort. Hölty.
161. Die Wiederkehr des Frühlings.
Überall ist Leben, junges, frisches, fröhliches Leben, zwar
nach einem Kampfe, der mehrere Wochen gedauert hat. Der kalte
Ost widerstand lange dem sanften Weste. Doch die Vögel waren
gewiß, daß dieser bald siegen würde; daher sang die Lerche längst
ihren Jubel, daher kam der Storch in die Armut unserer Gegend,
wohl wissend, wie reich sie bald würde, unb unsere Kinder wurden
von schwachen Sonnenstrahlen auf ihre Spielplätze gelockt, in ihrem
Blute fühlend, daß der Frühling käme. Nun ist er da. Der
schwere Kampf zwischen Leben und Tod ist ausgekämpft. Alles
lebt, die ganze Natur lebt wieder. Sehet hinaus! Die Erde trägt
Grün, täglich wächst die junge Saat höher, immer dichter wird
das Gras, das Leben kocht in Pflanzen und Bäumen, jeden Morgen
hat sich eine neue Blume aufgethan, jeden Morgen haben sich
tausend Blüten entfaltet, Millionen, unzählige Millionen Pflanzen
und Samenkörner werden von Gärtners und Landmanns Händen
der Natur an das Herz gelegt, daß sie denselben Leben gebe, mit
zu schmücken den Garten, mit zu zieren das Feld, mit zu füllen
dereinst die Scheuern der Menschen. Alles lebt. Wo kommt ihr