B. Der Luftdruck.
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Meeresspiegel annimmt, so erhält man darunter den zu niedrigen, darüber
den zu hohen Luftdruck. Der Verlauf dieser Linien umschließt eine un-
geheure Menge meteorologischer und besonders klimatischer Tatsachen; sie
bieten den Schlüssel zum Verständnisse fast aller Erscheinungen, welche in
der allgemeinen Meteorologie des Erdballes auftreten; man kann deshalb
ihre Bedeutung nicht hoch genug anschlagen.
Wie sich aus der Isobarenkarte (Fig. 122) ergibt, lassen sich auf der
Erde im allgemeinen drei große Gebiete niedrigen Luftdruckes
unterscheiden. Eines derselben erstreckt sich als breiter Gürtel rings um den
Fig. 122. Isobarenkarte.
Äquator; die beiden andern liegen um die Pole herum. Zwei Zonen
hohen Luftdruckes dehnen sich beiderseits längs des Äquatorialgebietes
aus und trennen dieses von den Polarzonen mit niedrigem Luftdrucke. —
Der mittlere Luftdruck beträgt am Äquator 758 mm, wächst bis etwa
30 0 Breite auf 764 bis 766 mm und nimmt dann mit zunehmender
Breite wieder ab. Auf der nördlichen Halbkugel nimmt der Luftdruck
indes polwärts wieder zu, während man auf. der südlichen Halbkugel
eine Abnahme des mittleren Luftdruckes bis unter 735 mm hat fest-
stellen können.
VI. Ursachen der ungleichartigen Verteilung des Luft-
druck es. Die Hauptursachen der für die Witterungsverhältnisse so hoch-