Full text: Von Goethe bis zur Gegenwart (Band 2, [Schülerband])

96 ßSJßSJßgJßg) Johann Cbriltopb friedn* Schiller. ILQIL2LQL2M2 
Von adeliger Zucht entstammet; 
Und als ich seinen Zorn entflammet, 
Rasch auf den Drachen spreng' ich's los 
Und stacht' es mit den scharfen Sporen, 
Und werfe zielend mein Geschoß, 
Als wollt' ich die Gestalt durchbohren. 
13. „Ob auch das Roß sich grauend bäumt 
Und knirscht und in den Zügel schäumt, 
Und meine Doggen ängstlich stöhnen, 
Nicht rast' ich, bis sie sich gewöhnen. 
So üb' ich's aus mit Emsigkeit, 
Bis dreimal sich der Mond erneut. 
Und als sie jedes recht begriffen, 
Führ' ich sie her auf schnellen Schiffen. 
Der dritte Morgen ist es nun, 
Daß mir's gelungen, hier zu landen; 
Den Gliedern gönnt' ich kaum zu ruhn, 
Bis ich das große Werk bestanden. 
14. „Denn heiß erregte mir das Herz 
Des Landes frisch erneuter Schmerz: 
Zerrissen fand man jüngst die Hirten, 
Die nach dem Sumpfe sich verirrten. 
Und ich beschließe rasch die Tat, 
Nur von dem Herzen nehm' ich Rat. 
Flugs unterricht' ich meine Knappen, 
Besteige den versuchten Rappen, 
Und von dem edeln Doggenpaar 
Begleitet, auf geheimen Wegen, 
Wo meiner Tat kein Zeuge war, 
Reit' ich dem Feinde frisch entgegen. 
15. „Das Kirchlein kennst du, Herr, das hoch 
Aus eines Felsenberges Joch, 
Der weit die Insel überschauet, 
Des Meisters kühner Geist erbauet. 
Verächtlich jcfjeiut es, arm und klein, 
Doch ein Mirakel schließt es ein: 
Die Mutter mit dem Jesnsknaben, 
Den die drei Könige begaben. 
Auf dreimal dreißig Stufen steigt
	        
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