Full text: [Band 2, [Schülerband]] (Band 2, [Schülerband])

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c^c^c>ic^c>ic?^c^c^c?'ic?'ic?'i Anhang. r^aroror^r^arororaror^ar^D 
durch einen gelinden Stoß in die Notwendigkeit versetzen von seinen 
Schwingen Gebrauch zu wachen. 
Sehr allgemein sehen wir bei höheren Tieren den stark eingewurzelten 
Naturtrieb sich auch mit fremden Mndern liebevoll zu beschäftigen. Hier¬ 
her gehört der Eifer der Hühnervögel fremde Eier auszubrüten. Rot¬ 
kehlchen nehmen sich oft junger, verwaister Lerchen an. Selbst ein Spatz, 
dem man sonst so Gutes nicht zutraut, füttert zuwellen die Jungen anderer 
Vögel. Ls ist das ein rührender Zug, der nicht nur durch die Vogelwelt 
geht. Auch in die Brust niederer Geschöpfe hat Gott einen Sunken des 
INitleids und Erbarmens gelegt. 
Nlutterliebe! welche Liebe geht darüber? was sollte aus 
Nlillionen von Geschöpfen werden, wenn sich die Litern, namentlich die 
INutter, nicht um sie kümmern wollten! William Marshau. 
4-7. Der Ölbaum. 
Einer der segensreichsten und wichtigsten Bäume für das südliche Europa 
ist der Ölbaum. In Südfrankreich, in Spanien, Italien und Griechenland leben 
ganze Gemeinden fast ausschließlich vom Ertrage dieses Baumes. Wie unsere 
Kirschen- und Pflaumenbäume sich freundlich zu unseren Wohnungen gesellen, 
so ist in jenen warmen Gegenden der Ölbaum ein lieber Genosse auch der 
ärmsten Hütte; aber an den felsigen Abhängen und in den Weitungen der Berge 
bildet er ganze Wälder, die von der breitblätterigen Feige freundlich umsäumt 
werden. Freilich kann sich das Laub des Ölbaumes nicht mit dem des Feigen¬ 
baumes messen; denn die schmalen, weidenartigen Blätter sind mehr grau als 
grün. Die dünnen, schwanken Zweige sind auch nicht sehr schön und fahren 
unregelmäßig nach allen Seiten in die Luft hinein. Die Stämme sind meist 
krumm, knorrig und zerspalten, als wären sie vom Blitze gettoffen. Aber dafür 
wohnt in dem segensreichen Baume eine unverwüstliche Kraft; das Feuer kann 
ihn verzehren bis zur Wurzel, und es treibt diese doch wieder ihre frischen 
Sprossen und bald ist ein neuer Baum erwachsen. 
Die weißen Blüten kommen an den Flügeln der Blätter in kleinen Büscheln 
hervor und bringen eine längliche, ovale Frucht, die Olive, die einen harten 
Stein enthält. Die Größe der Oliven ist verschieden; einige gleichen den Kornel¬ 
kirschen, andere werden so groß wie unsere Pflaumen. Ihre Farbe spielt vom 
helleren Grün ins Schwarzgrüne, auch wohl ins Schwarzrote; das Fleisch ist 
schwammig und hat einen bitteren, widerlichen Geschmack, daher man sie roh 
gar nicht genießen kann. Wohl aber macht man die Oliven ein, besonders die 
abgefallenen und unreifen, indem man sie 24 Stunden lang in einer Lauge 
von ungelöschtem Kalk und Asche oder bloß in Salzwasser einweicht, dann wieder 
etliche Tage in frisches Wasser legt und zuletzt mit Fenchel, Koriander und 
anderen Gewürzen in Fässer packt oder in Flaschen aufbewahrt. In Italien 
und im südlichen Frankreich kommen solche eingemachten Oliven als Bor- oder 
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