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Sechster Zeitraum.
bewegen, zu Gunsten dieses Spätlings die erste Theilung
des Reiches zu verändern (829). Nothwendig erbitterte dies
seine Söhne erster Ehe, mit denen die Großen des Reiches
einverstanden waren, so daß Ludwig sogar (830) in die
Gefangenschaft seines ältesten Sohnes Lothar gerieth.
Zwar ward er durch die Unterstützung seines dritten Sohnes
Ludwig wieder befreit; allein auch dieser sah sich durch
neue Hofranke veranlaßt, gegen seinen Vater aufzustehen,
als derselbe den Pipin der Regierung von Aquitanien ent¬
setzte, und dieses Reich dem nachgebohrnen Karl gab.
Da brachen alle drei Söhne gegen ihn auf, und der Kaiser
ward, weil ihn sein Heer verließ, ihr Gefangner. Die
Söhne theilten das Reich; der Vater mußte zu Soissons
öffentliche Kirchenbuße thun.
Doch waren die großen Vasallen mit diesem Schritte,
zu welchem Lothar den Vater nöthigte, unzufrieden, und
Ludwig und Pipin retteten den Vater zum zweitenmale
(834). Als aber der Kaiser Karl den Kahlen zum Kö¬
nige von Neustrien (837) ernannte; so erregte dies von
neuem den Unmuth Lothars und Ludwigs. Noch will-
kührlicher verfuhr Ludwig der Fromme in der folgenden
Theilung nach dem Tode seines Sohnes Pipin (838).
Er schloß nicht nur dessen nachgelassenen Sohn ganz von
dem Erbtheile aus; er bestimmte auch seinem braven Lud-
w i g nichts weiter als Bayern; dagegen theilte er das übrige
Reich zwischen Lothar und Karl, doch so, daß der erste
den letzten zu schützen versprechen mußte. Ludwig griff
deshalb von neuem zu den Waffen; allein der K a i se r starb
(20 Jun. 840) zur rechten Zeit. Der Kampf zwischen den
drei Brüdern dauerte bis zur Schlacht bei Fontenay
(841), nach welcher die fränkischen Großen selbst eine
Theilung der Monarchie vorschlugen. Diese kam durch
den berühmten Vertrag zu Verdun (Aug. 843) zu
Stande, in welchem Teutsch land zum erstenmale als
ein eigenes, von der fränkischen Monarchie getrenntes,
und unabhängiges Reich erscheint. In dieser Theilung er¬
hielt Lothar, der Kaiser, Italien und Lothringen,