&&&&&&&&&&&&&&&&&&&»&& Anhang. €€€€€€€€€€€€€€€€<§€€€€€
Nach betn allen walte König Ludwig wider Hertzog Leopold ziehen,
so zu Diessen lag. Aber es kam jm gewisse Kundtschafft, das Hertzog Leopold
(als bald er vernommen hatte, wie es seinem Bruder ergangen war) sich
in die Flucht mit seinem Volck geben hatte, das Land gereumet. Nach
dem ward ein Vneinigkeit in dem Heer König Ludwigs, ein jeder wolt
den freudigen König Friderichen gefangen haben. Die Böhmen wollen
jn haben, so vermeynten jhn auch die Francken zu haben, so sagten die
Beyern, sie hetten jn gefangen, vnd zohen sich deß an den gefangenen
König selbst. Da sagt König Friderich, sie sollen im jr Schjldt vnd Helm
sürtragen, so wolt er jnen guten Bescheidt geben, wem er Gefängnuß
gelobt sich ergeben hette. Da solches geschahe, da klopfst er aufs ein Büffels-
kopff mit einem Ring (das Albrecht Rindmauls Wapen war) vnd sprach:
Bor dem Kühmaul hab ich mich heut nicht hüten können, das hat mich
gefangen, dem hab ich mich ergeben.
Also ward diese Auffruhr gestillet, König Friderich wartet an der
Brück König Ludwigs. König Hans auß Böhmen führet mit jm gefangen
Hertzog Heinrichen auß Österreich, deß gefangnen König Friderichs auß
Böhmen leiblichen Bruder. Den gefangenen Adel auß Österreich gab
König Ludwig mit samt den Lehen dem Burggraffen zu Nürmberg, den
ließ der Burggraff dermaßen ledig, daß derselbige zu ewigen Zeiten
(wenn sich der fall begebe) sein Lehen empfahen von dem Burggraffen
non Nürmberg, das noch heutiges tags im Brauch ist. Der Grafs von
Henneberg ward ein Fürst deß Reichs gemacht von König Ludwigen,
der führet am ersten den gefangnen König seinen Bettern gen Dornberg,
befahl jn dem Pfleger, mit namen Wolgang von Goldeck, den andern
tag führet er jn gen Oting, nachmals gen Landshut, von dannen gen
Regenspurg, in deß reichsten derselben zeit Bürgers Leitpolds Gumprechts
Hauß an der Haid; jetzunder ist dasselbige Wolfs Treyner Mautners, da¬
selbst an der Wage vnd Trinckstuben ligende, allda oben in der Königin
jetzt Capellen, oben in dem alten Fenster das Beyerlandt geschmeltzt,
stehet mitten darinnen ein Löwe.
Zu Regenspurg nam den gefangenen König an Weichtrand Bitzthumb,
führet jn hinauff gen Napurg gefangen in das Schloß T r a it s ch n i tz.
Da der gefangene König das Schloß ansichtig ward, fragte er wie es hieß.
Vnd da er höret wie es Trauschnitz hieß, sagt er: Du heißt wol recht
Trauschnitz, ich habe sein je nit getrauwet, daß ich solt dermassen also daher
gefangen geführt werden. Vnd ist in dem Schloß gefangen gelegen drey
jar vnd sechß Monat. Vnd obbeschriebene Schlacht ist geschehen in dern
jar nach Christi vnsers HERREN Geburt dreyzehenhundert vnd zwey vnd
Zwentzig an S. Michels Abend.
Johannes T u r m a i r, genannt Aventinus.
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