Cooo ÜÚÜÖÛe , ·0 T1cA II. Germanischer Götterglaube c
„Wir kriegen nun Schelten und Streich bis aufs Blut.“ —
Nein keineswegs, alles geht herrlich und gut,
Nur schweiget und horchet wie Mäuslein!
5. Und der es euch anrät und der es befiehlt,
Er ist es, der gern mit den Kindelein spielt,
Der alte Getreue, der Eckart.
Vom Wundermann hat man euch immer erzählt;
Nur hat die Bestätigung jedem gefehlt,
Die habt ihr nun köstlich in Händen.“
6. Sie kommen nach Hause, sie setzen den Krug
Ein jedes den Eltern bescheiden genug
Und harren der Schläg' und der Schelten.
Doch siehe, man kostet: „Ein herrliches Bier!“
Man trinkt in die Runde schon dreimal und vier,
Und noch nimmt der Krug nicht ein Ende.
7. Das Wunder, es dauert zum morgenden Tag;
Doch fraget, wer immer zu fragen vermag⸗
„Wie ist's mit den Krügen ergangen?“
Die Mãäuslein, sie lächeln, im stillen ergetzt;
Sie stammeln und stottern und schwatzen zuletzt,
Und gleich sind vertrocknet die Krüge.
8. Und wenn euch, ihr Kinder, mit treuem Gesicht
Ein Vater, ein Lehrer, ein Aldermann spricht,
So horchet und folget ihm pünktlich!
Und liegt auch das Zünglein in peinlicher Zut,
Verplaudern ist schädlich, verschweigen ist gut;
Dann füllt sich das Bier in den Krügen.
Komp. von C. Löwe; C. F. Zelter.
Bild: „Der getreue Eckart“ von W. v. Kaulbach.
Goethe.
II. Vie die Sage vom, wilden Heer“ entstanden sein mag.
Imn verschiedenen Gegenden Deutschlands und der Schweiz, besonders
in Braunschweig, Hessen und Westfalen, in den Kantonen Aargau, Bern
umd Graubünden hört man von Zeit zu Zeit, meist im Frũhling, einen
eigentüũmlichen Lärm in der Luft. dessen Ursache nicht sichtbar ist: es
tönt auf einmal wie Musik und lebhaftes Hundegebell und doch vermag
das Auge keinen Gegenstand zu erblicken, von welchem diese Töne
herrühren.
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