D J J JJJJJ 43
18. Haut nieder, was heran sich wagt, schont Weiber nur und Kinder,
Und jeder, den ihr niederschlagt, das ist ein Todfeind minder.
19. So ziehn wir fort durch Land und Strom dem Vaterland entgegen,
Bis wir die heil'ge Last im Dom zu Aachen niederlegen.
18. Nordmãnnerlied. von Viktor von Scheffel.
Ekkehard. Berlin 1865. 8. 101.
1. Der Abend kommt, und die Herbstluft weht,
Reifkälte spinnt um die Tannen;
O Kreuz und Buch und Mönchsgebet —
Wir müssen alle von dannen.
Die Heimat wird dämmernd und dunkel und alt,
Trüb rinnen die heiligen Quellen;
Du götterumschwebter, du grünender Wald,
Schon blitzt die Axt, dich zu fällen!
Und wir ziehen stumm, ein geschlagen Heer,
Erloschen sind unsere Sterne —
O Island, du eisiger Fels im Meer,
Steig auf aus nächtiger Ferne.
Steig auf und empfah unser reisig Geschlecht —
Auf geschnäbelten Schiffen kommen
Die alten Götter, das alte Recht,
Die alten Nordmänner geschwommen.
Wo der Feuerberg loht, Glutasche fällt,
Sturmwogen die Ufer umschäumen,
Auf dir, du trotziges Ende der Welt,
Die Winternacht woll'n wir verträumen.
Mel.: Max Bruch (geb. 1838).
19. Raiser Heinrich LI. Von Bernhard von Lepel.
Gedichte. Berlin 1866. 8. 12.
1. Das Haupt gebeugt, das Herz voll Leid,
Statt Purpurmantels im härenen Kleid —
2. Er trat ins Kloster statt ins Zelt,
Der zweite Heinrich, müde der Welt.
3.
Die goldne Kron' und des Zepters Stab
Trug ihm sein treuster Edelknab'.
4.
Und der Kaiser sprach: „Die irdische Zier,
Vor Gottes Altar ruhe sie hier!“