Deutschland und seine Feinde. 
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Haupt nicht Krieg führen. And da würde uns England leicht besiegen 
und unseren Äandel vernichten, daß wir kein Geld mehr verdienen 
könnten. Und das wäre sehr viel teurer, als uns die Schiffe unserer 
Kriegsflotte gekommen sind. Es ist doch gut, daß der Kaiser mit 
dem Lerrn von Tirpitz zusammen immer gesorgt hat, daß wir genug 
Steuern zahlten, wenn die Leute beim Zahlen auch gebrummt und 
geschimpft haben. 
Dann gab es aber noch eine Sache, die unser Kaiser für den 
Krieg vorbereitet hat, das ist unsere Landwirtschaft. 3rt Rußland 
und in Amerika ist nämlich das Getreide und das Vieh viel billiger 
als in Deutschland, weil da nicht so viel Leute wohnen, so daß für 
jeden Einzelnen viel mehr Land vorhanden ist, auf dem Roggen und 
Weizen wachsen und Viehweide für Kühe und Schafe angelegt werden 
kann. Da wäre es für uns ja das Angenehmste, wir kauften uns 
Getreide und Vieh aus Rußland und Amerika, wo es billig ist, 
damit wir für Fleisch uud Brot nicht so viel zu zahlen brauchten. 
Aber wenn wir das tun, dann bekommen ja unsere Landwirte nichts 
zu verdienen. Dann müssen sie aufhören, den Acker zu bestellen, 
weil es die Arbeit nicht lohnt. And dann dauert es wenige Jahre, 
so wird in Deutschland überhaupt kaum noch Getreide gebaut und 
Vieh gezogen. Alles Essen wird dann aus Amerika und Rußland 
gekauft. Wenn dann aber der Krieg gekommen wäre, dann hätten 
uns die Russen auf einmal nichts mehr verkauft und die Engländer 
hätten die Schiffe aus Amerika mit Fleisch und Brot nicht heran¬ 
gelassen. Was dann? Da hätten wir überhaupt nichts zu essen 
gehabt, weil ja inzwischen unsere Landwirte aufgehört hatten, uns 
Nahrung zu besorgen. Da hätten wir den Krieg gleich verloren 
geben müssen. Da hat der Kaiser gesagt: „Das geht nicht. Wir 
müssen eine Landwirtschaft haben, die uns genug zum Essen verschafft." 
Das können die Landwirte aber nur, wenn sie auch selber daran ver¬ 
dienen, dckß sie etwas zum Leben haben. Können aber die Leute 
aus Rußland und Amerika so viel billiger kaufen, dann werden sie 
von den deutschen Landwirten nichts nehmen. Damit sie nun von 
den Russen und Amerikanern nicht billiger kaufen können, läßt sich 
das Deutsche Reich an der Grenze von allem Fleisch und allem Getreide 
einen ordentlichen Zoll bezahlen. Dadurch wird der Kaufmann ge¬ 
zwungen, soviel, wie er an Zoll hat zahlen müssen, das russische und 
Rauh: Der Weltkrieg in der Volksschule. 2
	        
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