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und seinen Morgengruß entbeut
vom Turme weithin das Geläut.
Guten Morgen!
4. Was nur die Hände rühren kann,
das schickt sich jetzt zur Arbeit an;
die Nachbarsleut' in Stadt und Land,
sie drücken sich zum Gruß die Hand:
Guten Morgen!
5. Und alles regt sich nah und fern
und rüstet sich und preist den Herrn;
ihr wollt doch nicht die letzten sein?
Drum stehet auf und stimmt mit ein:
Guten Morgen!
5. Die Sonnenstrahlen.
von rvilhelin Curtmmi.
Die Sonne war aufgegangen und stand mit ihrer schönen,
glänzenden Scheibe am Himmel. Da schickte sie ihre Strahlen
aus, um die Schläfer in dem ganzen Lande zu wecken. Da kam
ein Strahl zu der Lerche. Die schlüpfte aus ihrem Neste, flog
in die Luft hinauf und sang: „Lirilirili, schön ist's in der Früh'!"
Der zweite Strahl kam zu dem Häschen und weckte es auf.
Das rieb sich die Angen nicht lange, sondern sprang aus dem
Walde in die Wiese und suchte sich zartes Gras und saftige
Kräuter zu seinem Frühstück.
Ein dritter Strahl kam an das Hühnerhaus. Da rief der
Hahn: „Kikiriki!" und die Hühner flogen von ihrer Stange herab
und gackerten in dem Hofe, suchten sich Futter und legten Eier
in das Nest.
Ein vierter Strahl kam an den Taubenschlag zu den Täub¬
chen. Die riesen: „Ruckediku, die Tür ist noch zu!" Und als
die Tür aufgemacht war, da flogen sie alle ins Feld, liefen über
den Erbsenacker und lasen sich die runden Körner auf.