fullscreen: Von Wulfila bis zur Sturm- und Drangzeit (1, [Schülerband])

Hndreas Gryphius 
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Die Liebe, der reudichte, schäbichte Hund, 
Hat ihm seine 5 Sinnen verwundt; 
Er klaget über die liebliche Pein, 
Und walte so gerne erlöset seyn. 30 
Die Thisbe find sich bey der Wand 
Und redet durch das Loch mit Verstand. 
Herenus. Hilff Gott! das sind treffliche Vers. 
Eassandra. Nach Art der alten Pritschmeister Reymen. 
Theodorus. Wenn sie besser wären, würden wir so sehr nicht 
drüber lachen. 
Neler Lquentz. 
Tlii8b6 zeucht aus in schneller Eyl 
Dem kirnmu8 seinen Liebes-Pfeil 
Und klaget ihm, daß ihr die Lieb 
Gekruchen in den Bauch so trieb, 40 
Als sie geschlaffen unter dem Baume sank 
Und auffgelassen ihr grosses Maul. 
Piramus verspricht ihr zu helffen, 
Sagt, sie solle nicht so gelffen, 
Bestellet sie zu einem Brunnen, 
Bey dem Mondenschein, nicht bey der Sonnen. 
Als sie dahin sich nun begeben, 
Kommet ein grimmiger Löwe eben. 
Sie erschrickt und läßt den Mantel fallen, 
In dem thut Piramu8 auch herwallen, 50 
Und weil sich der Löwe aufs den Mantel gestreckt ' 
Und Jungen droben außgeheckt, 
Findet er den bluttigen Mantel. 
Das macht ihm gar einen bösen Handel; 
Er meint, der Löwe habe Tlii8b6n gefressen, 
Darumb wil er nicht mehr Brod essen; 
Er ersticht sich und bleibet todt, 
Genade ihm der liebe Gott! 
Thi8b6 läßt sich dadurch betrügen, 
Denn als sie ihn findet todt liegen, 
34 Pritschmeister, eine Art Polizeidiener der Schützengesellschaft, der seine 
Glückwünsche dem Schützenkönige in schlechten Reimen darbrachte. 40 trieb, trüb. 
44 gelffen, schreien. 
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