und die Hudsonsbayländer. i z z
dem Branntewein zu danken, denn in der Trunken¬
heit begehen sie oft sehr große Ausschweifungen, fan-
gen Zankereyen unter sich an, verbrennen ihre Woh¬
nungen , schlagen ihre Weiber u. s. w. Und wenn
uns viele ihrer Sitten und Gewohnheiten seltsam oder
gar häßlich zìi seyn scheinen, so müssen wir bedenken,
daß unsre Sitten nicht der Maaßstab sind, nach wel¬
chem wir die Sitten andrer Völker zu messen haben.
Hier, wie bey mehrern noch unpolicirten Völkern,
müssen die Weiber die schwersten Arbeiten verrichten.
Der Mann schweift auf der Jagd umher: die Frau
muß die Hütte bauen, Holz anschaffen, das Essen
bereiten, und, wenn ein Stück Wildpret getödtet ist,
sich an den Ort, wo es liegt, begeben, e6 auöweiden
und nach Haufe bringen. Sie muß den Kaninchen
und Mardern Fallen setzen, die Kleidtingsstücke ver¬
fertigen, den Schlitten ziehen u. s. w. Es wird ei¬
ner Frau sehr hoch ungerechnet, wenn sie über die
Beine des Mannes wegschreitet, und viele halten e§
für eine ihrer Ehre nachtheilige Sache, mit ihren
Weibern aus einem Gefäße zu trinken.
Verheurathungen werden ohne viele Umstande
geschlossen, die Liebe aber hat keinen Antheil daran,
sondern die Mädchen lassen sich durchaus nach dem
Willen ihrer Eltern lenken, und diese werden oft we¬
gen der Verheurathung ihrer Kinder unter sich einig,
ehe sie noch welche haben. Ein junger Mann, der
als ein guter Jager bekannt ist, darf nirgends eine
abschlägige Antwort befürchten. Er wendet sich an
den Vater des Mädchens, auf welche er sein Absehen
gerichtet hat, und beschenkt ihn nach Landessitte mit
einem Biber- oder anderm Felle. Hat er das Ja¬
wort erhalten, so kommt er zu einer Zeit in die Hütte,
wenn die Braut da ist, wirst ihr ein Geschenk in den
Schoos, und nimmt sie dasselbe an, so istö so gut,
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