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18 Minnesang: Der Schenk von Limburg; König Konradin; Namenlos.
Wie soll ich ihr'n Lohn erjagen?
Herre, das sollt ihr mir sagen."
7- Franc, da sollt du mich meinen
herziglichen wie ich dich,
wenn wir zwei uns so vereinen,
daß wir beide sind ein Ich!
Bis du mein, so bin ich dein!-
Herre, nein, das mag nicht sein,
seid ihr euer, ich bin mein."
Der Schenk von Limburg.
46. Liebe im Mai.
Seid willekommen, Frau Sommerzeit,
Seid willekommen, Herr Maie,
gar mannichem gebt ihr hohe Freud,
daß er in Lieb sich zweie!
Ich seh' mein Lieb für Blumenschein,
mein Lieb für Vogelsingen:
mein Lieb muß die viel Liebe sein,
mein Lieb das kann wohl zwingen.
Und o weh Lieb, sollt' ich mit Liebe
ringen!
Viel mannicher Arten Farbe hat
in seinem Kram der.Maie.
Die Heide wunniglichen staht,
mit Blumen mancherlei^
Sind gelb, grün, rot, sind blau, braun,
blank,
sind wunniglich entsprungen,
die Vöglein höhen ihren Gesang:
mich mag die Liebe verjüngen.
Hei! Wird sie mir, so hab' ich wohl
gesungen!
Mein Lieb trägt so viel Schöneheit,
von dem ich singe Heuer,
mein Lieb ist lieb, es ist nicht leid,
mein Lieb ist viel geheuer,
mein Lieb ist froh, das lass' ich sein,
mein Lieb in rechter Güte,
mein Lieb ist rechter Ehren Schrein.
Daß ihrer Gott immer hüte:
wie ganz mein Herze dann in Freuden
blühte!
König Konradin.
47. Junge Liebe.
i. Ich freu mich mannicher Blumen rot,
die uns der Maie bringen will.
Sie stunden eh' in großer Not,
der Winter tät ihn'n Leides viel.
Der Mai will's uns ersetzen wobt
mit mannichem wonniglichen Tage:
des ist die Welt gar freudenvoll.
-- Was hilfet mich die Sommerzeit
und die viel lichten langen Tage?
Mein Trost an einer Fraue leit,
von der ich großen Kummer trage.
Will sie mir geben hohen Mut,
da tut sie tugendlich daran,
macht meine Freude wert und gut.
»- Wann ich mich von der Lieben scheide,
so muß mein' Freude ein Ende Han.
Oweh, so sterb' ich leicht vor Leide,
daß ich es je mit ihr begann.
Ich weiß nicht, Fraue, was Minne sinnt:
mich läßt die Liebe sehr vergelten,
daß ich von Jahren bin ein Kind.
Namenlos.
48. Geistliche Nachdichtung.
Himmelreich, ich freue mich dein,
daß ich da mag schauen
Gott und die liebe Mutter sein,
unser schöne Frauen, l
und die Engel mit der Krone,
die da singen also schöne, (schön)
freuen sich.
Gott, der ist so minniglich. ,
Hab ächt auf dich!
Hütet euch vor Sünden
tugendlich.
-- Wenig reden, das ist gut
und mit Maße lachen.
Zwing die Augen und den Mut
man soll lange wachen.
Bete gern und sei alleine,
fleuch, die Welt ist gar unreine,
ihr falsches Leben.
Gott, der will sich selb uns geben.
Hab acht auf dich!
Hütet euch vor Sünden
tugendlich.
»-Da ich mich nun hüten soll
vor des Teufels Läge (Nachstellung)
Herre Gott, nun tu so wohl,
verleih mir deine Gnade.
Ich bitt dich Herr um deine Güte,
daß das Fleisch nichts an mir wüte
samt der Welt: ■.
böse ist der Welt Entgelt.
Hab ächt auf ^ich!
Hiitet euch vor Sünden
tugendlich.
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