Full text: Politische Landeskunde des Deutschen Reiches (Oberstufe), Die außereuropäischen Erdteile (H. 3)

Rassen, Religionen und Volkszahlen der Erde. 27 
Rassen, Religionen und Volkszahlen der Erde. 
1. Verwandte Völker bilden eine Gruppe, z. B. die Germanen) 
mehrere Gruppen lassen sich wieder zu einer höheren Ordnung vereinigen, 
so die Jndo-Germanen. aber selbst die am weitesten voneinander ab- 
weichenden Gruppen behalten dieselben Artmerkmale bei, so daß die 
einheitliche Abstammung des Menschengeschlechtes sich mit Sicher- 
heit ergiebt. Auf Grund der körperlichen Merkmale, insbesondere der 
Hautfarbe, Schädelbildung und Behaarung, teilt man das ursprünglich 
wohl völlig gleichartige Menschengeschlecht in verschiedene höchste Gruppen 
oder Nassen; wir unterscheiden deren sieben:*) 
I. Die Australier auf dem australischen Festlande; stark gedunkelte, bisweilen 
schwarze Hautfarbe; die Nase krümmt sich nicht, der Mund ist unförmlich 
und geöffnet, schwarzes, nie wolliges Haar. 
II. Die Neger, gegen 120 Mill., in Afrika vom S.-Rande der Sahara bis 
zum Gebiete der Hottentotten und Buschmänner; vortretende Oberkiefer, 
schiefe Stellung der Zahne; die Hautfarbe durchläuft alle Schattierungen 
von Ebenholzfchwärze bis zur Mulattenfarbe; kurzes, stark gekräuseltes Haar, 
das oft büschelförmig verfilzt, spärlicher Bartwuchs. 
Die Papua ans den Philippinen, Neu-Guinea u. s. w. zeigen viel mit 
den Negern Übereinstimmendes; Verwandtschaft ist nicht nachgewiesen. 
III. Die Buschmänner-Rasse in S.-Afrika, mit ledergelber oder lederbranner 
Hantfarbe, verfilztem Haar, spärlichem Bartwuchs, vollen Lippen, wenig sich 
nach vorwärts drängenden Kiefern, schmal geschlitzten, aber nicht schief ge- 
stellten Angen. Ohne staatliche Einrichtungen. Die etwas weiter vorge- 
schrittenen Hottentotten sind ihnen stammverwandt. 
IV. Die Amerikaner (Indianer). Die Hautfarbe heller oder dunkler rötlich- 
braun, die Stirn niedrig, die Nase meist hervortretend, unten ausgeweitet, 
die Lippen zusammengepreßt, die Backenknochen hervorspringend. 
V. Die Mongolen und die mongolenähnlichen Völker, gegen 550 Mill.; 
Hautfarbe vom Lebergelb bis zum Braun, Mangel an Bartwuchs, vor- 
steheude Iochbogen, meistens schiefe Stellung der schmal geschlitzten Angen. 
1. Die Chinesen, Japaner und Koreaner. 
2. Die echten Mongolen, Türken, Finnen, Samojeden n. s. w. 
3. Die Bering-Völker^ Kamtschadalen, Korjaken, Ttschuktschen, Eskimo. 
VI. Die Malaien, polynesifche oder Ozeanier, wie s.o.-asiatische auf Malakka, 
der ostindischen Inselwelt und den Südfee-Jnseln, mit breiter Nase, großem 
Munde, Heller, bis ins tief Schwarzbraune gehender Hantfarbe, schwarzem, 
lockigem Haupthaar, bilden äußerlich eine Übergangsgrnppe zwischen den 
Mongolen und den Kankasiern. Ihnen verwandt die Howa auf Madagaskar. 
VII. Die mittelländische Rasse, sog. Kankasier, gegen 700 Mill. Die Haut- 
färbe im n. Europa ist hell, trübt sich uach S., wird gelb und braun in N.- 
Afrika und Arabien; langes Haupthaar, starker Bart, nie wulstige Lippen. 
1. Die Hamiten in N.-Afrika bis znm Sudan und in den Küstengebieten 
O.-Afrikas bis zum Äquator (Berbern, Ägypter, Nnbier, Abessinier, 
Somnl und Galla). 
2. Die Semiten in Vorder-Asien (Syrier, Juden, Araber). 
*) S. die 64 Rassenköpfe in F, Hirts Geographischen Bildertaseln I.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.