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schönen Portikus dienten unter andern, um hier
vielem Volke die TriuMphmahlzciten zu geben.
Große Verschwendung und Schwelgerei
unter den Römern.
Acußerst große Summen verwendete man
auf ansehnliche Gebäude, auf kunstvoll gearbeitetes
Zimmergerathe, auf prächtige Tapeten und Tep¬
piche, auf vorzüglich schöne Statuen und Ge¬
mälde, auf sehr künstliche silberne, ja selbst gol¬
dene Gefäße uud andere Gegeiistände dieser Ars.
Die Speisezimmer waren an ihren Decken mit
Goldplatten, ja mit Cdelgesteinen, die Fußboden
mit mosaischer Arbeit ausgelegt. Maii hatte Ti¬
sche vom köstlichsten Holze, deren Fußgcstelle ausss
künstlichste mit Elfenbein oder Silber belegt, und
so von einem Werthe von mehreren tausend Tha¬
lern (nach unserem Gelde) waren. Man setzte
Schüsseln und Trinkgefäße von Silber zu mehre¬
ren Centnerii auf. Der bereits erwähnte raub¬
süchtige Verres hatte einen solchen Vorrath an
silbernen und selbst goldenen Gefäßen, als die
Künstler des ganzen kunstreichen Sieiliens in
acht Monaten hatten verfertigen können. So¬
gar bediente man sich des Silbers zum Küchenge¬
schirr. Dieser Verschwendung entsprach aber auch
die bei der Mahlzeit, und vornehmlich bei Gast¬
mahlen und Trinkgelagen. Man aß fast nichts
Anderes, als was weit über Meer und Land theuer
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