Erster Abschnitt.
DiäaktiH« Doesie.
A. Nabeln.
1. Das Hühnchen und der Diamant.
Fr. v. Hagedorn.
1. Ein verhungert Hühnchen fand 2. „Möchte doch, mich zu erfreu'n"
Einen feinen Diamant Sprach es, „dieser schöne Stein
und verscharrt' ihn in den Sand. j Nur ein Weizenkörnchen sein!"
3. Unglücksel'ger Überfluß,
Wo der nötigste Genuß
Unsern Schätzen fehlen muß!
2. Der Hahn und der Fuchs.
Fr. v. Hagedorn.
Ein alter Haushahn hielt auf einer Scheune Wache;
Da kommt ein Fuchs mit schnellem Schritt
Und ruft: „O krähe, Freund, nun ich dich fröhlich mache;
Ich bringe gute Zeitung mit:
Der Tiere Krieg hört auf; man ist der Zwietracht müde;
In unserm Reich ist Ruh' und Friede.
Ich selber trag' ihn dir von allen Füchsen an.
O Freund, komm bald herab, daß ich dich herzen kann.
Wie guckst du so herum?" — „Greif, Halt und Bellart kommen,
Die Hunde, die du kennst," versetzt der alte Hahn;
Und, als der Fuchs entläuft, „was", fragt er, „ficht dich an?" —
„Nichts Bruder", spricht der Fuchs; „der Streit ist abgethan,
Allein ich zweifle noch, ob die es schon vernommen."
Aus dein Volksschullesebuch zu wiederholen: „Der Kuckuck und die Lerche."
3. Der Zeisig.
Chr. F. Gellert.
Ein Zeisig war's und eine Nachtigall,
Die einst zu gleicher Zeit vor Dämons Fenster hingen.
Die Nachtigall fing an, ihr göttlich Lied zu singen,
Und Dämons kleinem Sohn gefiel der süße Schall.
„Ach, welcher singt von beiden doch so schön?
Den Vogel möcht' ich wirklich sehn!"
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