Full text: Deutsches Lese- und Bildungsbuch für katholische Schullehrer-Seminare

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2. Und sollt' er bei des Sturmes Wut 
Das Steuer nicht gleich fassen, 
Nur Mut, nur Mut, mußt seiner Hut 
Dich gläubig überlassen, 
b Wie mächtig auch die Woge grollt, 
Die Blitze sprühn, der Donner rollt, 
Dein Schifflein ist geborgen; 
Trägt's doch den Herrn, 
Dem treu und gern 
10 So Wind wie Meer gehorchen. 
3. Drum sei nur wach und sei bereit 
- Und laß nicht ab zu beten, 
So wird der Herr zu seiner Zeit 
Gewiß ans Steuer treten. 
> Dann schweigt der Sturm, von ihm bedroht, 
1 Dann legen sich auf sein Gebot 
Die wildempörten Wogen, 
j Und ausgespannt 
! Von seiner Hand 
Wölbt sich der Friedensbogen. 
195. In Einem Alles. 
G. Chr. Dieffenbach. 
Die höchste Weisheit: sich dem Herrn ergeben, 
Der größte Reichtum: seiner Gnade Schein, 
15 Das höchste Ziel: sein himmlisch heilig Leben, 
Der beste Wunsch: ewig bei ihm zu sein. 
Der höchste Ruhm: für seine Ehre streiten, 
Die größte That: nach seinem Willen thun, 
Die höchste Ehre: seinetwillen leiden, 
20 Das größte Glück: in seiner Liebe ruh'n. 
Der schönste Tod: für ihn zum Tode gehen, 
Der beste Trost: auf seine Gnade bau'n, 
Die reichste Hoffnung: durch ihn auferstehen, 
Die höchste Seligkeit: ihn ewig schau'n. 
25 196. Aus: „Die Kirche in ihren Liedern". 
I. Fr. H. Schlosser, 
a, Osterlied. 
1. Der Himmel glüht im Morgenduft, 
Triumphgesang durchhallt die Luft, 
so Frohlockend jauchzt das Erdenrund, 
Die Hölle bebt im finstern Schlund. 
2. Der Siegesfürst, der Herr der Macht, 
Führt aus des Abgrunds Todesnacht, 
Drin harrend sie gefesselt war, 
85 Befreit ans Licht der Väter Schar. 
3. Sein Grab verschließt ein schwerer Stein, 
Der Wächter viele hüten sein; 
Doch triumphierend siegt der Held, 
Des Tod des Todes Macht gefällt. 
40 4. Versieget Thränen, Seufzer schweigt! 
Des Grabes Grau'n, der Schmerz entfleucht; 
: Er, der den Tod besiegt, erstand; 
Der Engel ruft's im Lichtgewand. 
5. Durchdrungen war von bitterm Schmerz 
Um Christi Tod der Jünger Herz, 
Den grausamlich, in frevlem Mut 
Gewürgt hat frecher Knechte Wut. 
i 6. Den heil'gen Frau'n, in früher Stund', 
! Erscholl das Wort aus Engels Mund: 
Bald zeigt der Herr von Angesicht 
Sich seinen Gläub'gen, zaget nicht. 
7. Schnell fliehn sie zu den Eilsen fort, 
Zu künd'gen das vernomm'ne Wort; 
Da auf dem Wege schimmernd sehn 
Sie sich dem Herrn entgegen gehn.
	        
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