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Hühnerhund sind die treuen Begleiter des Jägers. Der Schäferhund mit
aufrechtstehenden Ohren und steifen Haaren lenkt die Herde nach dem
Willen seines Herrn. Er läuft daran auf und ab, wenn ein Kleestück
oder sonst ein verbotener Leckerbissen in der Nähe ist,- oder liegt beobachtend
still, bis ein Tier die Grenze überschreitet. Dann aber springt er schnell
auf und jagt es zurück. _ C. Gude.
95. Der Hund von Zt. Lernhard.
Über den großen St. Bernhard führt ein viel benutzter Bergpaß
aus Wallis nach Italien. In dem öden Felsentale, von Bergen umschlossen,
die ewiger Schnee bedeckt, steht die höchste menschliche Wohnung in der
alten Welt, das Kloster des heiligen Bernhard. Hier wohnen zehn bis
zwölf fromme Mönche, deren einziges Geschäft es ist, die Reisenden un¬
entgeltlich zu bewirten und ihnen alle Hilfe angedeihen zu lassen. In'den
acht oder neun Monaten des Jahres, wo Schnee, Nebel, Ungewitter und
Lawinen den Weg sehr gefährlich machen, streifen diese Geistlichen oder
ihre Diener täglich umher, um Verirrte aufzusuchen oder Versunkene zu
retten. Schon seit vielen Jahren bedienen sie sich zur Rettung der Ver¬
unglückten auch besonders abgerichteter großer Hunde. Diese gehen entweder
allein aus oder werden von den Mönchen mitgenommen. Sobald der Hund
einen Verunglückten ausgewittert hat, kehrt er in pfeilschnellem Laufe zu
seinem Herrn zurück und gibt durch unruhige Sprünge, Bellen und Wedeln
seine gemachte Entdeckung kund. Dann wendet er um, immer zurücksehend,
ob man ihm auch nachfolge, und führt seinen Herrn nach der Stelle hin,
wo der Verunglückte liegt. Oft hängt man diesen Hunden ein Fläschchen mit
Branntwein oder andern stärkenden Getränken und ein Körbchen mit Brot
um den Hals, um es einem ermüdeten Wanderer zur Erquickung darzubieten.
Ein solcher Hund war Barry. Zwölf Jahre lang war er unermüdet
tätig und treu im Dienste der Menschheit, und er allein hat in seinem
Leben mehr als vierzig Menschen das Leben gerettet. Der Eifer, den er
hierbei bewies, war außerordentlich. Nie ließ er sich an seinen Dienst
mahnen. Sobald der Himmel sich bedeckte, Nebel sich einstellten oder die
gefährlichen Schneegestöber sich von weitem zeigten, so hielt ihn nichts mehr
im Kloster zurück. Nun strich er rastlos und bellend umher und ermüdete
nicht, imnier und immer wieder nach den gefährlichen Stellen zurückzukehren
und zu sehen, ob er nicht einen Sinkenden halten oder einen Vergrabenen
hervorscharren könnte, und konnte er nicht helfen, so setzte er in ungeheuren
Sprüngen nach dem Kloster hin und holte Hilfe herbei. Als er kraftlos
und alt war, sandte ihn der würdige Prior (Vorsteher des Klosters) nach Bern,
wo er starb und in dem Museum aufgestellt wurde. H. O. Lenz.