cmcmcmcmcmcmcmcm IX. Deutsches Familienleben. r^r^r^rororaror^
ausziehen sehen — und die Elisabeth möchte gern wieder gebrannte vlehl-
suppen machen. — -Kommt doch ja bald wieder — hörst Du!
Nun liebe Lnkeleins! Nochmals meinen Dank — fahrt ferner fort
euren lieben Eltern und mir Freude zu machen — und glaubt, daß ich
allezeit von gantzem k>ertzen bin
Eure Luch zärtlich liebende Großmutter
(Frau Rat an die Kinder Schlossers.) Elisabeth Goethe.
Den 21. Juli 1798.
Lieber Augst! So oste ich ein so schön und deutlich geschriebenes
Heft von Dir erhalte; so freue ich mich daß Du so geschickt bist die Dinge
so ordentlich und anschaulich vorzutragen — auch schäme ich mich nicht
zu bekennen, daß Du mehr von diesen Sachen die von so großen Nutzen
sind weißt als die Großmutter — wenn ich so gerne schriebe wie Du;
so könnte ich Dir erzählen wie elend die Kinder zu der Zeit meiner
Jugend erzogen wurden — dancke Du Gott und Deinen Lieben Eltern
die Dich alles nützliche und schöne so gründlich sehen und beurtheilen
lernen — daß andre die dieses Glück der Erziehung nicht haben im
30 Jahr noch alles vor Unwißenheit anstaunen wie die Kuh ein neues
Tor — nun ist es aber auch Deine Pflicht — Deinen Lieben Eltern recht
gehorsam zu sein — und Ihnen vor die viele Mühe die Sie sich geben,
Deinen Verstand zu bilden — recht viele viele Freude zu machen — auch
den Lieben Gott zu bitten Vater und Muter gesund zu erhalten damit
sie Dich zu allem guten ferner anführen können. Ja Lieber Augst! Ich
weiß aus Erfahrung was das heißt Freude an seinem Kinde erleben —
Dein Lieber Vater hat mir nie, nie Kummer oder Verdruß verursacht
— darum hat Ihn auch der Liebe Gott gesegnet daß er über viele viele
emporgekommen ist — und hat Ihm einen großen und ausgebreitnen
Ruhm gemacht — und Er wird von allen Rechtschaffenen Leuten hoch
geschätzt — da nim ein Exempel und Muster dran — denn so einen
Vater haben und nicht alles anwenden auch brav zu werden — das läßt
sich von einem so Lieben Sohn nicht denken wie mein Augst ist. Wenn
Du wieder so Jntreßante Nachrichten gesammelt hast; so schicke sie mir,
— Ich bin und bleibe Deine treue und gute Großmutter
(An Goethes Sohn August.) Goethe.
5rankfurt. den 2. TTIai 1805.
Ich endes unterzeichnete bekenne öffendtlich mit diesem Brief, daß
Vorzeiger dieses Julius Augst von Goethe Sich währendt seines hiesigen
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