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ihm jemand genau sagen kann, wie spät es augenblicklich in der Heimat ist. 
Blickt er z. B. auf seine Uhr oder mißt er die Höhe der Sonne und sieht, 
daß es gerade Mittag ist, so ist er aus aller Verlegenheit, sobald er nur 
weiß, ob in diesem Augenblick in seiner Heimat Vor- oder Nachmittag ist. 
Ist es in der Heimat noch vor dem Mittag, so weiß er, daß die Heimat 
im Westen liegt, er also nach Osten gefahren ist; ist es in der Heimat schon 
Nachmittag, so ist es klar, daß sie im Osten liegt und er also westlich ge— 
fahren sein muß. — Hat nun der Kapitän eine gute Schiffsuhr aus der Heimat 
mitgenommen, die ihm jederzeit zeigt, was die Glocke in der Heimat ge— 
schlagen hat, so kann er aus dem Unterschiede dieser Uhr und der seinigen, 
die er täglich nach der Sonne stellt, sehr genau wissen, wie weit er öfllich 
oder westlich von der Heimat entfernt ist. 
Was aber macht ein Schiffsführer, der monatelang auf dem Meere ist 
und die ganze Zeit also nicht im stande war, seine Heimatsuhr zu stellen 
die unmöglich mehr genau richtig gehen kann, weil Kälte und Wärme und 
Schiffserschütterungen niemals ohne Einfluß auf ihren Gang sind? Was 
macht er gar, wenn er einmal vergessen hat, die Uhr aufzuziehen, und diese 
stehen geblieben ist? Woher soll er wissen, wie spät es in der Heimat ist, 
und wie soll er sich auf dem Meere zurechtfinden? 
In diesen und ähnlichen Fällen, die gar zu häufig vorkommen, hilft 
ihm am leichtesten eine Mond- oder Sonnenfinsternis auf dem Planeten 
Jupiter aus der Not. 
Jupiter nämlich hat vier Monde, die sich um ihn herum im Kreise 
bewegen, und die schon mit einem guten Taschenfernrohr gesehen werden 
können. Von diesen vier Monden steht bald der eine oder der andere so, 
daß sein Schatten auf Jupiter fällt, und bald tritt der eine oder der andere 
in den Schatten Jupiters so, daß er plötzlich unsichtbar wird. Schauspiele 
dieser Art, die man alle sehr bequem beobachten kann, kommen im Jahre 
außerordentlich häufig vor; und diese Schauspiele werden ganz genau jahte— 
lang vorausberechnet, und in Büchern wird vermerkt, wann diese und diese 
Erscheinung eintreffen wird. — Der Schiffskapitän, der sich solch ein Buch 
mit Vorausberechnungen mit auf die Reise nimmt, findet darin genau 
Stunde, Minute und Sekunde angegeben, wann jedesmal dergleichen am 
Himmel geschieht, und zwar ist die Zeit aufs allergenaueste nach dem Heimats- 
ort berechnet. 
Ist nun die Heimatsuhr des Schiffes abgelaufen, oder fürchtet der 
Seefahrer, daß sie nicht genau richtig geht, so braucht er nur sein Fern⸗ 
rohr zur Hand zu nehmen und irgend eine Finsternis auf dem Jupiter ab⸗ 
zuwarten. Sobald er diese sieht, — und solche ist immer sehr leicht zu be— 
merken, — schlägt er sein Buch nach und findet, wie spät es daheim in diesem 
Augenblick ist, und somit ist er im stande, die ihm so notwendige Heimatsuhr 
in Ordnung zu bringen. 
Zwar giebt es noch einige Himmelserscheinungen, die dem Schiffsführer 
aus gleicher Verlegenheit helfen können; keine jedoch ist so leicht und ein— 
fach und genau zu beobachten wie die Verfinsterungen auf dem Planeten
	        
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