fullscreen: [Das Deutsche Reich] (Teil 1)

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§ 10* Die Bodenform im allgemeinen/) 1. Das deutsche Reich 
dacht sich vom Hochgebirge der Alpen im 8. allmählich zur Nord- und Ostsee 
im N. ab (s. Karte 5). Seine Oberfläche enthält 
ein Hochgebirge im 8. (die deutschen Kalkalpen), 
ein Bergland in der Mitte (die deutschen Mittelgebirge) und 
ein Flachland im N. (das norddeutsche Flachland). 
2. Deutschland ist reich an Gewässern, die vorherrschend der nördlichen 
Abdachung folgen. Die Hauptströme sind: der Rhein, die Weser, die Elbe, 
die Oder, die Weichsel und die Donau; nur diese fließt in östlicher Richtung. 
3. Die deutschen Mittelgebirge scharen sich um deu Gebirgssockel des 
Fichtelgebirges. Ihm sind mehrere Gebirgsrücken aufgelagert, die im 
Granitriesen des Schueeberges (über 1000 m) ihre größte Höhe erreichen. 
Seinen Namen führt das Fichtelgebirge uach den dunklen Fichtenwaldungen, 
die seine steil ansteigenden Höhen, seine Klippen und Abgründe bekleiden. Die 
gewaltigen Schwarztannen mit ihren vom Sturm zerzausten Wipfeln, die von 
Bergwassern durchrauschten tiefen Schluchten, die öden Sumpf- und Moor- 
flächen auf den steinigen Hochebenen und die wenig gangbaren Pfade geben 
dem Gebirge einen düsteren, geheimnisvollen Charakter. 
a) Das Fichtelgebirge kann als Centrum (Knotenpunkt)-) der deutschen 
Mittelgebirge betrachtet werden. Es gehen vier Gebirgszüge von ihm aus: 
nach NO. das Erzgebirge, dem sich nach 80. die Sudeten anschließen, 
nach 80. der Böhmer Wald, dem der bayrische Wald vorgelagert ist, 
nach SW. der deutsche Jura (fränkischer uud schwäbischer Jura), 
nach NW. der Frankenwald, dem sich der Thüringer Wald anschließt. 
*) Benennung der Bodenformen: Flachland ist ein ebenes oder wellenförmiges Land- 
gebiet ohne gebirgsartige Erhebungen. Bis zu 200 m Höhe über dem Meeresspiegel (ü. d. 
M.) nennt man es Tiefland zum Unterschiede von dem höher ansteigenden Hochlande. 
Letzteres kann entweder Hochebene (Plateau) oder Landrücken (Höhenzug) oder Mittel- 
gebirge oder Hochgebirge sein. Die Hochebene zeichnet sich durch eine ebene oder 
wellenförmige, wagerechte oder wenig geneigte Oberfläche aus. Landrücken sind lang- 
gestreckte, bis zu 600 m ansteigende Bodenerhebungen. Als Mittelgebirge bezeichnet man 
ein Bergland von 600 bis 2000 m Höhe, als Hochgebirge ein solches, dessen durch- 
schnittliche Höhe 2000 in übersteigt. — Unter Höhe versteht man in der Geographie ge- 
wöhnlich nicht die Erhebung eines Gegenstandes über seine nächste Umgebung (relative Höhe), 
sondern den senkrechten Abstand seiner Spitze vom Meeresspiegel, den man sich bis unter 
seine Sohle verlängert denkt (absolute Höhe). 
-) „Der östliche schmale Zweig der mitteldeutschen Gebirgs^chwelle beginnt mit dem 
Fichtelgebirge, das sich dort erhebt, wo Frankenwald, Böhmerwald und Erzgebirge mit- 
einander verwachsen. Es stelltso einen wichtigen orographischen und zugleich Hydro- 
graphischen Knotenpunkt dar; denn Nab, Eger, Saale und Main strömen von hier nach 
den vier Himmelsrichtungen." (Sievers, Europa, S. 197).
	        
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