Du mit der trocknen Werktagsmiene.
Du mit der trocknen Werltagsmiene
Wie sehr beklag' ich Dein Geschick;
Und ob es noch so glänzend schiene, —
Du fühltest nie der Sonne Blick.
Du kennst sie nicht, die hehre Sonne,
Die zu des Herzens Tiefen dringt,
Und drinnen wecket Himmelswonne,
Die laut in Liedern wiederklingt.
Du schaust ins Leben so verdrossen;
Du schätzest nur, was praktisch ist,
Hast solche Freuden nur genossen,
Die man mit Maß und Münze mißt.
Und was am meisten ich beklage,
Blick auf und schau' mir ins Gesicht,
Daß ich es grad heraus Dir sage:
Du fühlst aũch Deine Armut mcht!
Denn arm fürwahr ist der zu nennen,
Dem Freude nicht den Busen Minin
Wenn alle Wesen laut bekennen;
O Gott, wie schön ist Deine Welt!
Der alte ZFecher.
In Deine Hallen tret' ich ein,
Sankt Weihenstephanus!
Dein kühler Labetrunk allein
Giebt rechten Hochgenuß.
Schon sitz' ich an des Tisches Rund
Und harre heinu Huld;
Die Zunge klebt im trocknen Mund,
Sie brennt vor Ungeduld.
Komm, küsse mich nach Herzenslust,
Mein Deckelkrug von Stein!
Das hab ich ja schon längst gewußt:;
Du willst mein Buhle seimn.
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