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ist Aschenbrödel längst schon wach
und sieht in Haus und Keller nach,
es siedet, schabt und kocht und rührt
und hat das Feuer längst geschürt,
das fleiß'ge Aschenbrödel.
2. Es grüßt den frischen Morgenhanch
und hebt zu Gott die Hände
und fleht, daß er den Bösen auch
der Freude Boten sende.
Auch für Stiefmutter betet sie
und beugt andächtig ihre Knie:
„Ach sende deiner Milde Strahl
auch in der Schwestern Herz zumal!"
das fromme Aschenbrödel.
3. Tann steckt zum Fenster sie den Kopf
hinaus nach ihren Täubchen,
die putzen Flügel sich und Kropf
sorgfältig rein vom Stäubchen
und grüßen sie vom Dach:
„Schön guten Tag! schon wieder wach?
und flattern nieder ans dem Schlag
und schau'n sie an: „Schön guten Tag.
du liebes Aschenbrödel."
4. Es setzen traut auf ihre Hand
die Täubchen sich, die zahmen,
denn jedes ist von ihr benannt
mit seinem eignen Namen,
und jedes rasch herab sich schwingt,
sobald sein Name nur erklingt,
es kennt die Stimme schon von fern
und pickt vom Schoß das Futter gern
dem guten Aschenbrödel.
5. Und wenn sie trauert, wenn sie klagt,
was ihr gethan die Bösen,
dann trösten sic: „Sei unverzagt —
er naht — dich zu erlösen,