21« HllfcS bât îfclllfc Zétt. Von I^einr. I)offmarm von fatlersleben.
Kinderlieder. Ausgabe von Lionel von Donop. Berlin 1877. S. 169.
1. Geht ein Storch dort in dem Mühlenbach,
geht spazieren fein gemach.
Kaum bemerktes ein Frosch und er musiziert,
und da hat der Storch gleich ihn verschnabeliert.
2. Als von fern das nun ein andrer sieht,
duckt er still, still sich ins Ried:
„Hätt'st geschwiegen du doch zu rechter Zeit,
konntet du musizieren auch noch anderweit."
22. Oer Teich. Von Wilhelm Curtman.
84 lehrreiche Geschichten für Kinder. Neue durchgesehene Ausgabe. Gießen o. I. S. 18.
iclit weit von der Mühle ist der Teich, dessen Wasser so
1 breit ist, daß man keinen Steg darüber legen, nicht ein¬
mal mit einem Stein darüber werfen kann. In diesem Teich
sind Fische, große und kleine, die schwimmen hin und her
und sind bald oben auf der Fläche, bald unten auf dem
Grande. Wirft man ihnen ein Bröckchen Brot ins Wasser,
so schwimmt ein ganzer Trupp herbei und schnappt darnach.
Anfangs sind es nur kleine Fischchen, welche sich sammeln;
hernach kommen aber auch größere: Karpfen, so breit wie
meine Hand, und Hechte, so lang wie mein Arm. Vor den
Hechten fürchten sich die andern, denn sie sind Raubfische,
sie haben scharfe Zähne und beißen die kleinen Fischchen tot
und fressen sie. Der Müller will aber nicht, daß ihm die
kleinen Fischchen alle gefressen werden und läßt deshalb
nicht viel Hechte in dem Teich. Wollt ihr wissen, wie er sie
fängt? Ich habe ihm einmal zugesehen. Da nahm er einen
Angelhaken von Stahl, der war sehr spitz, band eine lange
Schnur daran und befestigte sie an einem Stock. Nun nahm
er einen Regenwurm unter einem Stein heraus, steckte
diesen so in den Haken, daß man die Spitze nicht sah,