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„Ich pflegte sein. Vor seinem Ende
Reicht er mir all sein Geld
Und diesen Kopf, drückt mir die Hände
Und blieb im Tod noch Held.
„Das Geld mußt du dem Wirte schenken,
Der dreimal Plünderung litt,
So dacht ich, und zum Angedenken
Nahm ich die Pfeife mit.
„Ich trug auf allen meinen Zügen
Sie wie ein Heiligtum,
Wir mochten weichen oder siegen,
Im Stiefel mit herum.
„Vor Prag verlor ich auf der Streife
Das Bein durch einen Schuß,
Da griff ich erst nach meiner Pfeife —
Und dann nach meinem Fuß." —
„Schön, Vater, ihr entlockt mir Zähren!
O sagt, wie hieß der Mann,
Damit auch mein Herz ihn verehren
Und ihn beneiden kann."
„Alan hieß ihn nur den tapfern Walter;
Dort lag sein Gut am Rhein!..."
„Das war mein Ahne, lieber Alter,
Und jenes Gut ist mein.
„Kommt, Freund, ihr sollt bei mir nun leben!
Vergesset eure Not;
Kommt, trinkt mit mir von Walters Reben
Und eßt von Walters Brot." —
„Nun topp! Ihr seid sein wackrer Erbel
Ich ziehe morgen ein,
Und euer Dank soll, wenn ich sterbe,
Die Türkenpfeife sein!
Gottfr. Konrad Pfeffel.
20. Bes Kraben Berglied.
Ich. bin yom Berg der Hirtenknab,
Seh auf die Schlösser all herab;
Die Sonne strahlt am ersten hier,
Am längsten weilet sie bei mir;
Ich bin der Knab vom Berge.
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