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nicken, „hei," denkt er, „meinst du mich? Ich bin schon dabei!" Lr
stampft mit den Vorderbeinen und geht einige Schritte zurück. Der Junge
nickt weiter. „Gleich!" meint der Bock, nimmt einen Knlauf, bäumt sich
auf den Hinterbeinen empor, und „puff!" gibt's einen Stoß: der Bock
an des Buben Kopf, der Bub' rückwärts hinunter vom Stamme, das
Buch empor, hoch in die Suft!
4. heulend rafft der Junge sich auf und eilt in das Haus. hat
er keinen Buchstaben im Kopfe, hat er doch eine Beule daran. Der Bock
aber steht, verwundert über den leichten Sieg, im Wege und wartet, ob
wieder ein Junge kommt, der nichts gelernt hat und auf der Straße dann
einschläft. Hermann Wagner.
NO. Vom Spätzchen.
Es war einmal ein kleiner Spatz. Der hatte sich’s wohl sein
lassen mit den anderen Brüderchen im Nest. Es hatte ihm be¬
hagt, daß er nur den Schnabel aufzumachen brauchte, um satt zu
werden. Vater und Mutter flogen immer eifrig hin und her und
brachten Würmchen und Käfer, Samenkörner und Krümchen. Da¬
von waren die Kleinen auch mit jedem Tage größer geworden,
und Federn und Flügel waren reichlich gewachsen.
„Kinder,“ sagte der Vater, als er wieder einmal alle vier
Schnäbel versorgt hatte, „jetzt heißt es fliegen lernen; — heut’
wird probiert.“
Alle machten sich vergnügt daran. Sie hüpften auf den Rand
des Nestes, schwangen die Flügel, flogen auf den nahen Zweig
und von da immer ein Stückchen weiter. Nur unser Spätzchen
wollte nicht, denn es war faul. „Ich kann nicht, Mutter, ich kann
wirklich noch nicht!“ rief es und piepte ganz kläglich.
Am andern Tag fing die Sache wieder so an. Die Brüder
und Schwestern konnten schon niedlich fliegen. Nur Faulpelzchen
erklärte, es ginge nicht.
„Eine Katze, eine Katze!“ — rief da die Mutter plötzlich.
„Schwrrr! breiteten die fleißigen Spätzchen ihre Flügel aus,
und zitternd kauerte das faule in dem Nest. Da — ein Blick auf
die funkelnden Augen der Katze - und es probierte, aufzufliegen.
Siehe da, es ging auch. Gerade als die Katze die Pfote nach ihm
ausstrecken wollte, flog es davon, den anderen nach auf den
nächsten Baum. „Ach, siehst du, wie fein du fliegen kannst!“
sagte die Mutter Sperling zum Söhnlein, indem sie ihm einen
fetten Maikäfer zum Lohn brachte. „Merk’ dir’s! Man weiß nie,
was man kann, ehe man es versucht hat.“ Helene Binder.