Nummer 207.
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gab ihm das ungeduldige Tier endlich mit einem der
Hinterfüße einen solchen Schlag vor den Kopf, daß er
zu Boden taumelte und eine zeitlang sich gar nicht be¬
sinnen konnte, wo er war.
III.
Glücklicherweise kam gerade ein Metzger des Weges,,
der auf einem Schubkarren ein junges Schwein liegen-
hatte. „Was sind das für Streiche!“ rief er und half dem
guten Hans auf. Hans erzählte, was vorgefallen war.
Der Metzger reichte ihm seine Flasche und sprach: „Da,
trinkt einmal und erholt Euch! Die Kuh will wohl keine
Milch geben, das ist ein altes Tier, das höchstens noch
zum Ziehen taugt oder zum Schlachten." — „Ei, ei,"'
sprach Hans und strich sich die Haare über den Kopf,
„wer hätte das gedacht! es ist freilich gut, wenn man
so ein Tier ins Haus abschlachten kann, was gibt’s für
Fleisch! aber ich mache mir aus dem Kuhfleisch nicht
viel, es ist mir nicht saftig genug. Ja, wer so ein junges
Schwein hätte! das schmeckt anders, dabei noch die
Würste." — „Hört, Hans!" sprach da der Metzger, „Euch
zuliebe will ich tauschen und will Euch das Schwein für
die Kuh lassen!" — „Gott lohn Euch Eure Freundschaft!"
sprach Hans, übergab ihm die Kuh, ließ sich das Schwein-
chen vom Karren losmachen und den Strick, woran es
gebunden war, in die Hand geben.
Hans zog weiter und überdachte, wie ihm doch alles
nach Wunsch ginge, begegnete ihm ja eine Verdrießlich¬
keit, so würde sie doch gleich wieder gut gemacht. Es
gesellte sich danach ein Bursche zu ihm, der trug eine
schöne, weiße Gans unter dem Arm. Sie boten einander
die Zeit, und Hans fing an, von seinem Glück zu erzählen,
und wie er immer so vorteilhaft getauscht hätte. Der
Bursch erzählte ihm, daß er die Gans zu einem Kindtauf¬
schmaus brächte. „Hebt einmal!" führ er fort und packte
sie bei den Klügeln, „wie schwer sie ist, die ist aber auch