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dazu die Hilfe anderer Menschen nicht fehlen. In wenigen Stunden
war dieser Vorfall in ihrer Stadtgegend bekannt geworden. Von allen
Seiten trug man Betten, Kleider und Wäsche herbei, damit die Kinder
bestens untergebracht werden konnten.
Das neue Elternpaar hat seine helle Freude an den drei blühenden
Kindern.
32. Ein gutes Rezept.
Der Kaiser Joseph in Wien war ein weiser und wohlthätiger
Monarch, wie jedermann weiß. Aber nicht alle Leute wissen, wie
er einmal der Doktor gewesen ist und eine arme Frau kuriert hat.
.Eine arme, kranke Frau sagte zu ihrem Bübleiu: „Kind, hole
mir einen Doktor, sonst kann ich es nimmer aushalten vor Schmerzen!"
Das Büblein lief zum ersten Doktor und zum zweiten; aber keiner
wollte kommen, denn in Wien kostet ein Gang zu einem Patienten
einen Gulden. Der arme Knabe hatte jedoch nichts als Thränen, die
wohl im Himmel für gute Münze gelten, aber nicht bei allen Leuten
ans der Erde. Als er zum dritten Doktor auf dem Wege war, fuhr
langsam der Kaiser in einer offenen Kutsche an ihm vorbei. Der
Knabe hielt ihn wohl für einen reichen Herrn, obgleich er nicht wußte,
daß es der Kaiser sei, und dachte: „Ich will's versuchen."
„Gnädiger Herr," sagte er, „wolltet Ihr mir nicht einen Gulden
schenken, seid so barmherzig!" Der Kaiser dachte: Der saßt's kurz
und denkt, wenn ich den Gulden auf einmal bekomme, so brauche ich
nicht sechzigmal um den Kreuzer zu betteln. „Thut es ein Zwanziger
nicht auch?" fragte der Kaiser. Das Büblein sagte: „Nein," und
offenbarte ihm, wozu er des Geldes benötigt wäre. Also gab ihm
der Kaiser den Gulden und ließ sich genau von ihm beschreiben, wie
seine Mutter heiße, und wo sie wohne.
Während das Büblein zum dritten Doktor springt, und die kranke
Frau daheim betet, der liebe Gott wolle sie doch nicht verlassen, fährt
der Kaiser zu ihrer Wohnung und verhüllt sich ein wenig in seinen
Mantel, also daß man ihn nicht erkennen konnte, wer ihn nicht darum
ansah. Als er aber zu der kranken Frau in ihr Stüblein kam,
meint sie, es sei der Doktor und erzählt ihren Umstand, und wie sie
noch so arm dabei sei und sich nicht pflegen könne. Der Kaiser sagte:
„Ich will euch denn jetzt ein Rezept verschreiben," und sie sagte ihm,