7. Lied der Landleute zur Saatzeit.
1. VWir pflũgen und wir streuen
den Samen auf das Land,
doch Wachstum und Gedeihen
steht in des Höchsten Hand.
Er sendet Tau und Regen
und Sonn- und Mondenschein,
von ihm kommt aller Segen,
von unserm Gott allein.
Ale gute Gabe Kommt her von Gott, dem Herrn,
drum danket bhm und hofft auf ihn!
2 Was nal ist und was ferne,
von Gott kommt alles her,
der Strobhalm und die Sterne,
das Sandkorn und das Ueer.
Von ihm sind Busch und Blätter,
und Korn und Obst von ihm,
das schöne Prũühlingswetter
und Schnee und Ungestüm
Alle gute Gabe kommt her von Gott, dem Herru,
drum danket ihm und hofft auf ihn!
3. Er lässt die Sonn' aufgehen,
er stellt des MNondes Lauf,
er lässt die Winde wehen,
er thut die Wolken auf,
er schenkt uns so viel Freude,
er macht uns frisch und rot,
er giebt dem Viehe Weide
und seinen Menschen Brot.
Alle gute Gabe Kommt her von Gott, dem Herrn,
drum danket ihm und bofft auf ihn!
Matthias Olaudĩus.
8. Rat einmal!
Ein Maigruß.
1. Da schau' ich zum offenen Fenster hinaus —
ein weiches Lüftchen fährt über das Haus,
es streichelt so samten mein Angesicht
und spricht mir ins Ohr: „Du weißts wohl nicht:
Er ist da! Er ist da!“
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