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Im Krug von Pociecha gibt's Schnaps genug bei Eljakim Ei- 
weih — Brüder, auf, laßt uns hingehen und einen trinken!“ 
„ein Seelehen, mein Täubehen, komme du auch mit uns!“ 
„Aber sacht — sacht — ganz sacht!“ — — 
„Ich weiß gar nicht,“ sagte Helene von Doleschal, die am 
offenen Fenster lebnte und auf den dunkelnden Park hinaussah, 
dem die Nebel des Sees weihe Schleier überzogen, „die Leute sind 
diesmal lange nicht so vergnügt!“ 
„Das kommt dir nur so vor!“ Ihr Mann trat zu ihr und legte 
den Arm um ihre Schultern. Sie waren beide fast gleich grob; 
hochgewachsen standen Mann und Frau in der Dämmerung und 
schauten hinüber zu Lysa Gôra, auf dessen hochstämmiger Kiefers 
oben noch ein letzter Tagesstrahl rot geglüht, aber jetzt jäh er— 
loschen war. Von den Farben der Fahne, die den ganzen Tag 
lustig gewinkt hatte, war auch nichts mehr zu sehen; die Dunkel- 
heit, die herbstlich herangekrochen war, hatte alles verschluckt. 
„Ein dunkler Abend heut',“ sagte er, „'s kann leicht sein, dab 
es morgen wieder trüb ist. Aber der heutige Tag war wie aus- 
gesucht. Wie mich das freut!“ 
„Nein, ich höre doch gar kein fröhliches Lachen,“ sagte sie 
und hielt den Kopf lauschend vorgeneigt. 
„Du kannst es nicht bis hierher hören. Geh an ein PFenster, 
das nach dem Hof hinaussieht, da wirst du schon was zu hören 
kriegen. Vor einer Stunde etwa war ich draußen, die Tanzerei 
und die Fröhlichkeit waren in vollem Gange!“ 
„Nein, nein,“ — sie blieb hartnäckig dabei — „andere Male 
habe ich den Jubel gehört, fast bis zur Qual. Aber es war mir 
doch lieber. Weiht du, Hanns, die Leute sind wie die Kinder; wenn 
die so still sind, ist's immer nicht recht geheuer!“ 
ULl lachte laut auf. „Da merkt man die Mutter von Fünfen! 
Nein, nein, du kannst dich beruhigen, die Leute sind kreuzfidel, 
harmlos vergnügt. Und seitdem ich dem Schnapstrinken Einhalt 
getan habe, auch viel gesitteter!“ 
„Warum wolltest du heute eigentlich von dem — dem — nun 
von dem , andern Erbfeindi anfangen?“ sagte sie ganz unvermit- 
telt. „Ieh weiß wohl, was du damit sagen wolltest, aber ich 
meine —“ 
„Habe ich nicht gut gesprochen?“ fragte er rasch. 
Doch — das wohl — aber — 
Du bist nicht zufrieden mit mir, Helene?“ Es klang leicht 
verlètzt. „Das Herz flob mir über. Wenn man, wie wir, auf so 
vorgeschobenem Posten sssteht — eigentlich „ausgesetzt“ — ohne 
recuten — nun, wie soll ich sagen? — ohne rechten Rückhalt, 
dann klammert man sich um so fester an sein Deutschtum an. Es 
wird einem A und O. Nan steift sich darauf. Verstehst du das?“ 
„O ja!“ Ihr sehr regelmãäbhiges und dadureh Fremden oft aus-
	        
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