D. vom Wirtschaften in Haus, Hof und Werkstatt 
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D. vom wirtschaften in Haus, hos und 
Werkstatt. 
61. Der Zamilienhaushalt. 
Die Familie bildet die engste wirtschaftliche Einheit. Sie heißt als 
solche Hausstand oder Haushaltung. Eine Haushaltung zeigt die beiden 
Zeiten des wirtschaftlichen Lebens, Gütererzeugung und Verzehrung in 
geschlossenem Kreislauf. Sie bildet die erste und ursprüngliche Ver¬ 
zehrungseinheit. Im Hausstand befindet sich auch die einfachste Arbeits¬ 
teilung. Mann und Frau verteilen die wirtschaftlichen Leistungen so 
unter sich, daß dem Mann die Beschaffung des Rohprodukts, der Jagd¬ 
beute oder des Ertrags des Nckers oder gewerblicher Rrbeit oder endlich 
des Lohnes oder Gehaltes zufällt, der Frau dagegen die Verwandlung 
des Rohprodukts in Güter, die unmittelbar der Erhaltung und dem 
Genuß dienen. Friedrich paulsen, Ethik. 
62. was uns auf dem Lande not lut. 
Mir alle wissen, wie arg bedrängt der kleine Mann auf dem Lande 
ist. „Den kleinen Bauer, sei er Besitzer, Pächter oder Arbeiter, den 
kleinen Handwerker oder Kaufmann, den kleinen Beamten hat's gepackt. 
Oer Verdienst steht niedrig, das Einkommen ist gering. Aber was man 
auszugeben hat, wächst mit jedem Tag-an allen Ecken." 
So hört man häufig reden. Und nicht ganz mit Unrecht. Uber an 
so manchen Dingen, die auf dem Lande zu bessern sind, 
ist das Land oft selber nicht ganz ohne Schuld. Es bleibt 
noch recht viel, was gebessert werden kann, und zwar 
durch uns selb st, die wir auf dem Lande sind, höre nur ! 
Du klagst, es gehe rpit deinem Betriebe nicht vorwärts, und gibst 
den schlechten Zeiten die Schuld. Ich will darüber nicht mit dir rechten. 
Uber tust du auch das Deinige? 
Ich nehme an, daß du ein Genossenschaftsmann bist. Küm¬ 
merst du dich auch um die Darlehnskasse? Und wenn es nur eine Mark 
wäre, die du aus den Eiern und der Butter lösest, so ist es gut, wenn/du 
sie zur Kasse trägst. - Brauchst du Geld, so erhältst du es dort. Oie Kasse 
soll deine Bank sein, mit der du in ständigem Verkehr stehst. Uber mit 
der Darlehnskasse allein ist es nicht getan. Du weißt auch, wieviel 
billiger du einkaufst, wenn du Düngemittel und Futter, Kohlen und 
Geräte durch eure Bezugsgenossenschaft von dem Händler beziehst. Mol¬ 
kereien und Verkaufsgenossenschaften für Eier, Gbst und Gemüse, Kar¬ 
toffeln und Getreide haben, wenn nicht alles zu großartig angefangen 
wurde, manches Dorf von Grund aus zum Bessern umgestaltet. 
Nächst dem Genossenschaftswesen verdient die Ausgestaltung 
öesversicherungswesens auf dem Lande unsere stärkste Aufmerk- 
samkeit.
	        
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