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Bewilligt sind von Ihnen für den Krieg bisher folgende Beträge:
zweimal 5 Milliarden Mark, einmal im August, das zweite Mal im
Dezember vorigen Iahres, dann 10 Milliarden Mark im März
dieses Iahres, also zusammen 20 Milliarden Mark. Mit dem Ihnen
jetzt vorliegenden Nachtragskredit wird die Gesamtsumme der für
den Krieg erforderlichen Mittel auf den gewaltigen Betrag von 30
Milliarden Mark gebracht werden.
Meine Herren, man hat mit-unter den Eindruck, daß in diesem
Kriege die Welt die Schätzung für große Zahlen einigermaßen ver¬
loren hat.
wir müssen nach anderen Maßstäben suchen, und um Ihnen einen
solchen Maßstab zu geben, darf ich erwähnen, daß die bereits bewillig¬
ten 20 Milliarden Mark ungefähr den wert des gesamten deutschen
Eisenbahnbetriebes mit allen Anlagen und allen Bestandteilen dar¬
stellen.
Erotzdem bedarf dieser gewaltige Kredit heute der Auffüllung.
Obwohl wir schon im März mit den hohen Summen rechneten, sind
unsere Schätzungen durch die tatsächliche Gestaltung der Kriegsausgaben
noch übertroffen worden. Die Gründe hierfür liegen auf der Hand.
Die ungeheure und sich immer noch steigernde Anspannung aller Kräfte
in diesem unerbittlichen Kampf um Leben und Zukunft unseres Vol¬
kes muß notwendigerweise auch in den Zahlen der Kriegsausgaben
ihren Ausdruck finden.
Ich erwähne nur die wichtigsten Punkte. Es kommt in Betracht
die Aufstellung immer neuer Armeen und deren Ausrüstung, die Ver¬
pflegung und Bekleidung unseres Millionenheeres bei steigenden Prei¬
sen für alle Lebensmittel und für alle Rohstoffe, der alle bisherigen
Vorstellungen weit übersteigende verbrauch an Schießbedarf, die In¬
standhaltung, die Vermehrung und die Verbesserung unserer Kriegs¬
werkzeuge zu Land, zu Wasser und in der Luft, die Gestaltung der
Verkehrsmittel hinter unseren Fronten, der Bau von wegen, von
Brücken, von Eisenbahnen in den besetzten feindlichen Gebieten. Das
alles verdichtet sich zu Geldbedarf und stellt Monatssummen dar, die
heute den Betrag von ungefähr zwei Milliarden Mark erreicht haben.
Dieser Betrag von zwei Milliarden Mark, den wir jetzt in einem
Monat für den Krieg aufwenden müssen, ist um ein Drittel höher,
als die Gesamtkosten des Krieges 1870/71.
Meine Herren, was nun die Aufbringung der Mittel an¬
langt, die Sie in dem Nachtragsetat bewilligen werden, so soll auch
dieses Mal wieder der weg der Anleihe beschritten werden. Ich
hatte mir bereits im März erlaubt, hier an dieser Stelle auszuführen,
welche Gründe die verbündeten Negierungen veranlassen, von der Ein¬
bringung der Kriegs steuern, solange es angängig ist, abzusehen.
Diese Gründe bestehen heute noch fort.
wir wollen während des Krieges die gewaltigen Lasten, die unser
Volk trägt, nicht durch Steuern erhöhen, solange hierfür keine zwin¬
gende Notwendigkeit vorliegt. Eine stärkere Besteuerung des ver-