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Schematisierungen in eine lange Reihe von Haupt- und Unterabteilungen
dem Lehrer freie Hand läßt, mit dem Lesestoffe dem Unterrichtsgange in
den übrigen Fächern zu folgen und damit dem Lesebuche die rechte Stellung, «
im Unterrichte zuzuweisen.
Diese kann meines Erachtens nicht die sein, daß es den Ausgangs¬
punkt des Unterrichtes bildet und nach der Behandlung des Stoffes dem
Schüler zur häuslichen Wiederholung dient — denn in diesem Falle müßte
es möglichst lückenlos den gesamten Lehrstoff enthalten und sinkt zu einem t
Leitfaden für den Unterricht herab —, sondern nur darin liegen, daß es
den Unterricht zur Ergänzung und Belebung begleitet. Gerade
auf diesem Wege kann es eine Fülle von Belehrungen bieten, auf die der
Fachunterricht bei der Kürze der ihm zugewiesenen Zeit nicht eingehen
kann, und gleichzeitig in dem Schüler die Neigung zum Nachlesen in
größeren Werken erwecken. Also kein Lehrbuch, sondern ein Lesebuch.
Weihnachten 1902.
vr. Ludwig Voigt.
Vorwort zur zweiundzwanzigsten öis Vierundzwanzigsten Auflage. j
Nachdem das Lesebuch elf Auflagen hindurch vollständig unverändert
geblieben, erschien eine Durchsicht unaufschiebbar, wenn anders es mit
dem Wandel der Zeiten Schritt halten sollte. Dabei sind die Wünsche be¬
rechtigter Kritik, soweit es angängig war, berücksichtigt worden und eine
Reihe von Schriftstellern zu Worte gekommen, die in einem Lesebuche für ■
Schulen sachlichen Charakters nicht fehlen dürfen. Einzelne Abschnitte, so -
vor allem der vierte, fünfte, siebente und achte, haben daher teilweise eine
Erweiterung erfahren.
Die durchgreifendste Änderung betrifft die Gedichte, aber weniger in
ihrer Auswahl, als in ihrer Stellung; anstatt sie am Schlüsse in einen ¿g
besonderen Teil zusammenzufassen, habe ich sie je nach dem Stoffe auf die
übrigen verteilt. Ich hoffe, daß sie dort im Zusammenhange mehr zu ihrem i
Rechte kommen als bei der bisherigen Anordnung. Wenn die Fachschule
auch auf eine Einführung in die Literatur verzichten muß, so darf sie, das
ist wenigstens die allgemeine Ansicht einsichtsvoller Kollegen, die Behandlung
einzelner Gedichte, zur Erfrischung und Belebung des Unterrichts, nicht aus¬
schließen. Ü
Die eben dargelegten Veränderungen könnten Bedenken erwecken, ob
in Schulen, wo noch viele Exemplare früherer Auflagen in den Händen
der Schüler sind, diese neben der neuen Bearbeitung benutzt werden können;,
ich möchte diese Bedenken hier ausdrücklich zerstreuen; denn der Kern des
Lesebuchs ist unverändert geblieben, und da, wo die frühere und die jetzige
Bearbeitung voneinander abweichen, wird die Heranziehung des einen wie:
des anderen Lesestücks dem Unterricht nur zum Vorteil gereichen.
Frankfurt a. M., im September 1907.
vr. Ludwig Voigt.
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