Object: Kurzer Lehrgang der Alten Geschichte

§ 13. Israel ein Königtum (feit 1010 ü. Chr.). 
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6. Untergang des Weiches Juda 587. Das Reich Juda hielt am 
Jehovadienste und am Hause Davids fest. Nach 350jährigem Bestände erlag 
es den Angriffen des Babylonierkönigs Nebukadrezar (oder Nabuchodonossor): 
Jerusalem samt dem Tempel wurde zerstört, der König Zedekia geblendet 
und mit dem größten Teil des Volkes in die Gefangenschaft nach 
Babylon abgeführt (Klagelieder des Propheten Jeremias). 
8 14. 
Das Mischt Mh unter Fremdherrschaften. 
1. Die Babylonische Gefangenschaft (587—537). Die langjährige 
Verbannung war zugleich die Zeit der religiösen Wiedergeburt des Juden¬ 
tums. Propheten, wie Ezechiel und Daniel, richteten das Volk auf, wenn es 
„an den Wassern Babels saß und weinend an Zion dachte", und stärkten 
das Vertrauen auf Jehova. 
2. Keimkchr nach Inda (537 und 517). Wie Daniel es voraus¬ 
gesehen, brach über Babel das Verderben herein. Cyrus von Persien eroberte 
539 die Stadt. Er entließ den größten Teil der Juden in ihre alte 
Heimat (537). Nach weiteren 20 Jahren folgte auch der Rest des Volkes 
dorthin (um 517). Damit hatte die 70jährige Babylonische Gefangenschaft 
ihr Ende erreicht. 
Nach einem jüdischen Berichte hat eine Stammesgenossin, die hochgesinnte 
Esther, als Gattin eines Perserkönigs ihr Volk vor dem drohenden Untergang 
gerettet. Auch sonst treten in den jüdischen Überlieferungen hervorragende Frauen 
auf, wie die Prophetin Deborah (zur Zeit der Richter) und die heldenhafte 
Judith (welche dem Holofernes, dem Feldherrn Nabuchodonossors, das Haupt 
abschlug). Anderen war es gelungen, Thron und Macht zu gewinnen, wie der 
götzendienerischen Athalia von Israel, welche in Juda den Davidischen Stamm 
und damit ihre eigenen Enkel ausrotten wollte, aber darüber selber den ver¬ 
dienten Tod fand (um 870). 
Zuda unter persischer Kerrschaft (537—332). Auch nach ihrer 
Rückkehr in die alte Heimat erfreuten sich die Juden einer milden Behand¬ 
lung und waren willige Unterthanen der Perser (unter einem besonderen 
Statthalter). Stadt und Tempel wurden neu aufgebaut; der Hohepriester 
Hohen Rate (oder Syuedrium) unterstützt, führte wieder die Leitung 
1,!L ?' Verhältnisse blieben nngeändert, als das Land im Jahre 
b0m Macedonierkönig Alexander dem Großen erobert wurde. 
Die späteren Schicksale Judas (seit 323) gehören in das Bereich der syrischen 
und der römischen Geschichte (vgl. § 59). Die Zerstreuung des jüdischen Volkes 
begann mit der Zerstörung Jerusalems durch Titus 70 u. Chr. (vgl. § 101).
	        
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