Im Laufe der Unterhaltung baten die Prinzen den alten 20
Herrn, er möchte doch mit nach Hause kommen und sie einmal
exerzieren lassen.
Diesem Wunsch konnte Moltke nicht widerstehen, und zur
Freude der Prinzen sagte er: „Ich will gern mit in das Schloß
kommen, und dann können wir ja einmal Soldat spielen.“ 25
Als sie im Schloß angelangt waren, stellten sich die drei
Prinzen auf, und der greise Feldmarschall fing an zu komman¬
dieren.
Da ging es an ein Hin- und Hermarschieren, daß es eine
Lust war, und als darauf etwa eine Stunde verflossen war, nahm 30
der alte Moltke Abschied, und die Prinzessin Wilhelm dankte
ihm für seine Freundlichkeit und Gefälligkeit. Die Prinzen
aber gestanden dem alten Herrn, daß er ihnen eine große Freude
bereitet habe, und baten ihn, er möchte doch bald wiederkommen.
Karl A. Krüger.
227. ITlein Vaterland.
®em Land, wo meine Wiege stand,
ist doch kein andres gleiche
es ist mein liebes Vaterland
und heißt: das Deutsche Reich.
2. wie lieblich sind hier Berg und Tal,
die Wälder wie so schön,
wie lockend auch im Sonnenstrahl
die rebumkränzten höhn!
3. Rn Städten rauscht vorbei der Strom,
trägt reicher Kaufherrn Gut,
und freundlich spiegelt Burg und Dom
sich in der blauen Zlut.
4. Mein Kaiser aber thront als Held
in tapfrer Heldenschar
und führt in seinem Wappenfeld
den sieggewohnten Rar.
5. Drum, fragt man mich nach meinem Land,
brennt mir das herz sogleich,
und stolz dem Frager zugewandt,
ruf' ich: „Das Deutsche Reich!"
Juli»; Sturm.
14*