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138. Das Brot im Wege- — 139- Lin Regentag.
z. Bäuerlein, Bäuerlein, tik tik tak!
Ei, wie ist denn der Geschmack
von dem Korn und von dem Kern,
daß ich’s unterscheiden lern’?“
5 4. Bäuerlein, Bäuerlein spricht und lacht:
„Finklein, nimm dich nur in acht,
daß ich, wenn ich dresch’ und klopf,
dich nicht treff auf deinen Kopf!
5. Komm herein und such’ und lug'
10 bis du satt hast und genug;
daß du nicht mehr hungrig bist,
wenn das Korn gedroschen ist“
Mel. von Bernhard Kothe (1821 —1897).
138 Aas Mot im Wege.
15 von Friedrich Güll.
Zm Weg das Krümchen Brot
tritt nicht mit deinem Auß,
weil's in des Kungers Mot
ein Tierlein finden muß!
20 Leg's auf den Stein vorm Kaus,
und kannst du, örosel's klein!
Still dankt es dir die Waus
und still das Mögetein.
139. Ein Regentag.
25 ?T\unfle Wolken jagen über den grauen Himmel. Der Regen fällt in
schrägen und langen Strahlen herunter auf die Dächer und auf die
Straßen. Aus der Dachrinne schießt es über und fällt klatschend auf den
Fußsteig, daß die Leute in weitem Bogen herumlaufen. Wer solche Tropfen
auf den Schirm kriegt, dem donnert es um die Ohren wie Kanonenfeuer.
30 Und in den Straßengossen jagt das Wasser dahin wie ein Bach, der alles
mitreißt. Papierfetzen und welke Blätter und Holzstückchen treiben wild am