Full text: [Teil 1 = (2. Schuljahr), [Schülerband]] (Teil 1 = (2. Schuljahr), [Schülerband])

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grüne Händchen sahen, riefen sie: „Komm nur heraus, kleines 
Schneeglöckchen! Wir wollen dich auch wärmen, damit dich nicht 
friert.“ Da kam das Schneeglöckchen geschwind aus seinem 
Schneebettchen und schaute sich um nach seinen Spielkameraden. 
Aber die hatten es alle verschlafen. „Da muß ich sie nur ge— 
schwind wecken, die kleinen Cangschläfer, sonst verträumen sie 
gar noch den ganzen schönen Frühling,“ sprach das Schnee— 
glöckchen. Und es langte seine zarten, schneeweißen Glöcklein 
hervor und läutete. Da hättet ihr sehen sollen, wie sie alle 
aus ihrem Winterbettchen herauskamen: Veilchen, Primel, Gänse— 
blümchen und alle die andern. HAuch der Schmetterling kam 
zu seinem lieben Schneeglöckchen geflogen. Nun sind sie alle 
beieinander im Garten. Wer's nicht glauben will, kann hingehen 
und nachsehen. wilhelm Meyer. 
383. Jrũühlingsarbeit im Garken. 
In dem Garten vorm Haus lugen schon die ersten blauen 
Veilchengesichter. Nun wird es Zeit, an dem Strauchwerk und 
auf den Beeten etwas zu tun. Denn ein Garten, soll er die 
Straße schmücken, muß gepflegt werden. 
Da kommt schon der Gärtner mit seinem Gehilfen. Frisch 
und gesund sehen beide aus; man weiß sofort, daß sie in freier 
Cuft arbeiten, in Sonne und Regen und Wind. Und meist sind 
es stille Leute, die Gärtner. Sie haben eine ruhige Art, greifen 
bedächtig und sicher zu. Wie behutsam biegen sie mit ihren 
braunen händen die Zweige zur Seite. Man merkt gleich, daß 
sie die Pflanzen lieb haben und schonen wollen. Es ist darum 
gar nicht verwunderlich, daß die Gärtner fast immer gute und 
freundliche Gesichter haben. 
Jetzt im Frühling drängt die Gartenarbeit von früh bis 
spät. .. Da liegt vom vergangenen Jahre das welke, braune 
Herbstlaub am Boden. Flugs kommt die Harke und rafft es 
von den Wegen und Beeten hinweg. . . Über den Winter sind 
ein paar Zweige des Kirschbaums abgestorben. Der Gärtner 
legt die Leiter an und beginnt, vorsichtig den dürren Ast ab—
	        
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