Full text: [Teil 1 = (2. Schuljahr), [Schülerband]] (Teil 1 = (2. Schuljahr), [Schülerband])

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den Sand von einer Schale in die andere. Alwine brachte mir 
sechs kleine Schalen voll und sagte, es wären sechs Tassen Kaffee, 
ieh sollte sie gleich austrinßen. leh tat auch so, und den Sand 
schũttete ich hinter die Bank. Karl warf die Schalen in die Höhe 
und wollte sie fangen. Sie flogen wie ein roter Regen um ihn 
herum, aber er fing keine einzige. Er sammelte wieder eine Hand- 
voll und ließ sie in die Höhe fliegen. So spielten wir. Es war 
schöõn im kindergarten. Die Sonne schien. Sehr viele Mädehen 
mit kinderwagen waren da und in den kinderwagen all die ganz 
kleinen kinder! Sie strampelten in der Sonne und jauchzten, weil 
sie noch nicht sprechen konnten. 1Ilse Frapan. 
60. Hausbau. 
Herr Johann Schulze will auf seinem Grundstück ein Haus bauen. Allein 
kann er das nicht, und so schnell, wie er es wohl wünschte, geht es auch 
nicht. Mit dem Baumeister hat er erst den Plan gemacht. Die Arbeiter 
haben währenddessen schon die Baubuden errichtet, damit sie bei schlechtem 
Wetter darin untertreten, auch ihre Werkzeuge darin aufbewahren können. 
Sie haben später den Grund gegraben und dann mit dem Bauen begonnen. 
Die Maurer haben die vielen Steine übereinander gelegt, an den Fenstern 
lange, weiße Sandsteinsäulen zum Schmucke eingesetzt, haben auch schon die 
Dreppe gebaut aus schweren Granitplatten — hier vorn liegen noch einige, 
die später drankommen sollen. Dazu hatten sie ein hohes Holzgerüst aufge— 
führt aus vielen Balken und Brettern, damit sie beim Arbeiten darauf stehen 
können. Sie hatten auch schräge Balken angenagelt, daß das Gerüst ordent— 
lich Halt bekommen, und oben wagrechte Bretter, daß niemand herunterfallen 
solle. Und damit auch ein Stein, der etwa herunterfällt, keinen Schaden 
verursacht, sind noch schräge Bretter angebracht worden, die alles aufhalten 
und die Menschen darunter schützen können. So vorsichtig sind die Maurer. 
Und alle diese Balken und Bretter haben sie mit der großen Winde da 
unten und mit dem langen Seil, das noch da hängt, in die Höhe gezogen. 
Sie wissen sich zu helfen. 
Und nun wächst das Haus immer höher hinauf. Eine Menge Ziegel— 
steine werden dazu gebraucht. Da steht schon wieder ein Wagen voll, und 
ein Arbeiter muß sie hinauftragen. Da oben kommt noch ein anderer 
Wagen mit Ziegeln gefahren. Er hat sie in der Ziegelei geholt, wo diese 
Steine gemacht werden. Hinter dem Berge sind nämlich große Lehmgruben. 
Aus ihnen wird der Lehm herausgeholt, gereinigt und zu Steinen ge— 
formt. Die müssen hier in solchen kleinen, langen Häuschen trocknen und 
kommen endlich in den großen Brennofen mit der langen Esse. Da ist eine
	        
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