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und lerne jeder sein Handwerk, wenn ihr dann wiederkommt,
wer das beste Meisterstück macht, der soll das Haus haben."
Das waren die Söhne zufrieden, und der älteste wollte ein
Hufschmied, der zweite ein Barbier, der dritte aber ein Fecht¬
meister werden. Darauf bestimmten sie eine Zeit, wo sie wieder
nach Haus zusammenkommen wollten, und zogen fort. Es traf
sich auch, dass jeder einen tüchtigen Meister fand, wo er was
Rechtschaffenes lernte. Der Schmied musste des Königs Pferde
beschlagen und dachte: „Nun kann dirs nicht fehlen, du kriegst
das Haus." Der Barbier rasierte lauter vornehme Herren und
meinte auch, das Haus wäre schon sein. Der Fechtmeister kriegte
manchen Hieb, biss aber die Zähne zusammen und liess sich’s
nicht verdriefsen, denn er dachte bei sich: „Fürchtest du dich
vor einem Hieb, so kriegst du das Haus nimmermehr." Als nun
die gesetzte Zeit herum war, kamen sie bei ihrem Vater wieder
zusammen: sie wussten aber nicht, wie sie die beste Gelegenheit
finden sollten, ihre Kunst zu zeigen, safsen beisammen und rat¬
schlagten.
Wie jeder sein Meisterstück machte.
Wie sie so safsen, kam auf einmal ein Hase übers Feld
daher gelaufen. „Ei," sagte der Barbier, „der kommt wie gerufen,"
nahm Becken und Seife, schäumte so lange, bis der Hase in die
Nähe kam, dann seifte er ihn in vollem Laufe ein, und rasierte
ihm auch in vollem Laufe ein Stutzbärtchen, und dabei schnitt
er ihn nicht und that ihm an keinem Haare weh. „Das gefällt
mir," sagte der Vater, „wenn sich die andern nicht gewaltig an¬
greifen, so ist das Haus dein." Es währte nicht lang, so kam
ein Herr in einem Wagen daher gerennt in vollem Jagen. „Nun
sollt Ihr sehen, Vater, was ich kann," sprach der Hufschmied,
sprang dem Wagen nach, riss dem Pferd, das in einem fort jagte,
die vier Hufeisen ab und schlug ihm auch im Jagen vier neue
wieder an. „Du bist ein ganzer Kerl," sprach der Vater, „du
machst deine .Sachen so gut wie dein Bruder; ich weiss nicht,
wem ich das Haus geben soll.“ Da sprach der dritte: „Vater,
lasst mich auch einmal gewähren,“ und weil es anfing zu regnen,
zog er seinen Degen und schwenkte ihn in Kreuzhieben über
seinen Kopf, dass kein Tropfen auf ihn fiel: und als der Regen
stärker ward, und endlich so stark, als ob man mit Mulden vom
Himmel gösse, schwang er den Degen immer schneller und blieb
so trocken, als säfs’ er unter Dach und Fach. Wie der Vater
das sah, erstaunte er und sprach: „Du hast das beste Meisterstück
gemacht, das Haus ist dein."
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