Full text: [Teil 2, [Schülerband]] (Teil 2, [Schülerband])

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IJ. Vom Ackerbau. 
Boden zusammen, zerkleinert durch ihre Ringe die Schollen und stellt 
eine geriefte Oberfläche her. Sie ist daher vor allem bei Winterfrüchten 
recht brauchbar. Man kann sie aber auch mit Vorteil zum Krusten— 
brechen und Anwalzen von hochgefrorener Saat gebrauchen. Die 
Ringelwalzen sind daher den Landwirten sehr zu empfehlen. Außer 
den Glatt- und Ringelwalzen giebt es allerdings auch noch modernere 
Walzen, manche mit sehr fremd klingenden Namen, diese sind aber mehr 
für den größeren Landwirt. Der einfache Banersmann begnügt sich 
gewöhnlich der Kosten wegen mit den einfachen Walzen. 
Dr. Krausbauer, Dr. Helmkampf. 
46. Bodenverbesserung. 
a. Du weißt es so gut wie ich, lieber Andres, daß ihr gute und 
schlechte Acker habt. Wo Du nun etwas im Gebrauch hast, das 
nicht so ist, wie Du es wohl haben möchtest, so wirfst Du es doch 
nimmer einfach bei Seite. Vielmehr suchst Du es zu verbessern 
und nach Deinen Wünschen und Zwecken abzuändern. Solltest Du 
das bei dem schlechten Acker nicht auch thun? Ich denke doch. Und 
wenn Du das versuchen willst, da muß doch, meine ich, Deine erste 
Sorge sein, zu erfahren, woran es liegt, daß der Acker schlecht 
ist. Und wenn Du es untersuchst, da wird sich gar bald herausstellen, 
daß es bei dem Acker gerade so geht wie im Menschenleben auch: 
Der allerbeste Freund kann unser allerschlimmster Feind 
werden. Des Landmanns beste Freunde sind, man kann es dreist 
behaupten, die Luft und das Wasser. Und Du weißt auch, warum. 
So ist die Luft unser guter Freund zur Garmachung der 
hartnäckigen Ackerkrume und zur Zersetzung des Düngers. Sie wird 
aber unser schlimmster Feind am Dünger außerhalb des Bodens, wenn 
sie ihn zersetzt und ihm seine wertvollsten Bestandteile entführt. 
b. So ist auch das Wasser unser guter Freund, indem es 
die Bodennährstoffe auflöst und den Pflanzen als fertige Nahrung zu— 
führt. Aber ein furchtbarer Feind wird es sobald man ihm im Boden 
das Regiment überläßt, wenn es sich als Grundwasser im Acker an— 
sammelt, so daß er an Nässe leidet. Wo Grundwasser im Boden staut, 
da ist der Boden kalt, so kalt, daß kaum kümmerlich ein Pflänzchen 
darauf wächst; denn ohne Wärme kein Gedeihen. Nur ein warmer 
Boden bringt reiche Ernten. Wo hoher Grundwasserstand im Boden, 
da keine Gare; denn wo Wasser ist, kann keine Luft sein, die die Gare 
bringt. Wo aber Wärme und Luft nicht in den Boden eindringen 
können, da wird die ganze Ackerkrume sauer und giftign Und wo 
Säuren im Boden sind, da ist es mit allem Wachstum Matthäi am 
Letzten. Auch die beste Bestellung wird durch stauende Nässe erfolglos. 
Wo Grundwasser haust, giebt es späte Aussaat, späte Ernten, traurige 
Ernten, allerlei Pflanzenkrankheiten. Das Getreide wächst bleichsüchtig 
empor und zeigt keine oder doch nur mangelhafte Körnerbildung, die 
Rübe fault im Boden, und die Kartoffel auch. Saure Gräser, Ried— 
gras und Binsen, Hahnenfuß, Schachtelhalm, Schmiele und Klapper
	        
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